Schüler aus Neudietendorf bei Joschka Fischer
Besuch in Berlin
Neudietendorf / Berlin (rfr) - Kommt mich besuchen, hatte Bundesaußenminister Joschka Fischer im September des vergangenen Jahres auf dem Erfurtzer Wenigemarkt zu den Schülern gesagt. Dann diskutieren wir über den Einsatz der deutschen Soldaten im Kosovo.
Am 22. Feburar 2000 war es für 15 Abiturienten des Neudietendorfer "von-Bülow-Gymnasiums" soweit, tatsächlich den Bundesaußenminister in seinem Amtssitz in Berlin zu besuchen. Die Gemeinschaft Christlicher Eltern hatte gemeinsam mit der Bundestagsabgeordneten Vera Lengsfeld (CDU) ein bildungspolitisches Tagesprogramm vorbereitet: Besuch der Gauck-Behörde, des Reichs- und neuen Bundestages und der Thüringer Vertretung in der Bundeshauptstadt.
Höhepunkt war das Zusammentreffen mit Joschka Fischer im Auswärtigen Amt. Und die Diskussion über den Kosovo-Krieg, der von der Mehrheit der Jugendlichen als der Weisheit letzter Schluss abgelehnt wird. "Wie kann man kriegslüsterne Machthaber im Kosovo zum Frieden erziehen? Was wird jetzt im Kosovo für die Menschen und eine postive Entwicklung des Landes getan? Welche Rolle haben die USA gespielt? und: Gibt es für den deutschen Außenminister direkte Lehren aus der Kosovo-Misere?" lauteten Fragen, die die Schüler Joschka Fischer stellten.
Fischer antwortete offen und nachdenklich - das beeindruckte die Schüler. Regina Fritzsche: "Seine innere Betroffenheit und tiefe Zerissenheit zwischen den Forderungen seines Amtes und den aus seiner Biografie resultierenden Wünschen waren förmlich greifbar."
Mit einem Präsentkorb mit Thüringer Produkten bedankten und verabschiedeten sich die Neudietendorfer Schüler vom Bundesaußenminister.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 05.03.2000