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Auf zwei Minuten

Glücklich, wer seine Arbeit liebt

Pater Damian

Pater Damian MeyerBei der anhaltenden großen Arbeitslosigkeit kann sich glücklich schätzen, wer überhaupt eine Anstellung gefunden hat. Ob seine Arbeit ihn befriedigt und erfüllt, ist noch einmal eine andere Frage. Für viele Menschen beginnt das eigentliche Leben, in dem sie Glücksmomente suchen und finden, erst nach Dienstschluss und am Wochenende. Oder im Urlaub. Dann ist Arbeit oder Jobben nur die Hauptbeschäftigung zwischen zwei Urlauben. Die Frage ist: Kann man auf Dauer die Arbeit nur als lästige Notwendigkeit hinnehmen und sein Glück allein in der Freizeit suchen?

Ich hatte Sung Man-tai vor dreißig Jahren kennengelernt, als sie Schülerin am Ursulinen-College in Taiwan war. Jetzt traf ich sie als Frau Dr. med. dent. Sung wieder. Sie hatte lange Jahre mit viel Energie und Fleiß in Deutschland Medizin studiert, nachdem sie vorher einen Deutschkurs belegt hatte. Seit einigen Jahren nun hat sie eine eigene zahnärztliche Praxis in einer deutschen Großstadt. Und sie erzählt begeistert von ihrer Arbeit, von neuen Techniken und vor allem von den Patienten, die sich ihrer Kunst anvertrauen und auch mit manchen persönlichen Problemen zu ihr kommen. Natürlich verdient sie als Zahnärztin nicht schlecht, aber ihr war es wichtig zu betonen: Ich habe große Freude an meiner Arbeit.

Sie hat mir eine alte chinesische Weisheit aufgeschrieben: "Wenn du eine Stunde glücklich sein willst, schlafe. Wenn du einen Tag glücklich sein willst, gehe fischen. Wenn du eine Woche glücklich sein willst, schlachte ein Schwein und erzähle es. Wenn du ein Jahr glücklich sein willst, habe ein Vermögen. Wenn du ein Leben lang glücklich sein willst, liebe deine Arbeit."

Pater Damian Meyer

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 11 des 50. Jahrgangs (im Jahr 2000).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 12.03.2000

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