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Bistum Erfurt

Neues Altenpflegezentrum eingeweiht

Caritas/Nordhausen

Nordhausen (ep) - "Möge dieses Haus eine Stätte der Begegnung werden, ein Ort, an dem sich Bewohner, Besucher und Mitarbeiter mit den Augen des Herzens einander zuwenden und sich auch von Gott anschauen lassen. Mögen sich vielfältige Verbindungen ergeben zwischen den Senioren im St. Josefshaus und den Mitgliedern der Pfarrgemeinde ,Zum Heiligen Kreuz'."

Mit diesen guten Wünschen segnete Bischof Joachim Wanke am 30. März das neue Caritas-Altenpflegezentrum in Nordhausen. Wanke war gemeinsam mit Diözesan-Caritasdirektor Bruno Heller gekommen, um mit der Gemeinde und allen am Entstehen der Einrichtung Beteiligten die Eröffnung zu begehen.

Die Feier begann mit einer festlichen Stunde im Dom "Zum heiligen Kreuz" in unmittelbarer Nachbarschaft des neuen Caritas-Altenpflegezentrums. "Wir brauchen als Kirche Orte, an denen das, was Tag für Tag im Gottesdienst verkündet wird, auch öffentlich sichtbar praktiziert wird", so Caritasdirektor Heller bei der Begrüßung, "Orte, an denen Zuwendung zu Menschen geschieht, die des besonderen Schutzes bedürfen."

Der Leiter des alten und neuen Altenpflegeheimes, Georg Bideau, rief ins Bewusstein, dass es Graue Schwestern von der heiligen Elisabeth waren, die in Nordhausen mit der ambulanten Kranken- und Altenpflege begannen und dass auf sie das St. Josefshaus zurückgeht. Bideau erinnerte zugleich an den christlichen Anspruch des Altenpflegezentrums: "Jeder Mensch ist ein von Gott geschaffenes Wesen und hat darum eine einmalige Würde." Alles Mühen müsse sich daran messen lassen: "Annahme, Geborgenheit, Zuwendung und Zärtlichkeit, Vertrauen und Respekt" seien deshalb im Umgang miteinander geboten.

Der Geschäftsführer des Gemeinnützigen Siedlungswerkes (GSW) Frankfurt, Heinrich Rose, übergab Caritasdirektor Heller symbolisch den Schlüssel für den Ersatzneubau. Heller reichte diesen an den Leiter Georg Bideau weiter. Die Stunde wurde von der Kinderschola und instrumental mit Trompete und Orgel von Bernd Scheide, Halberstadt, und Domorganist Thomas Hofereiter festlich umrahmt.

Vom Dom aus zog die Festgemeinde in das nur wenige Meter entfernte neue Altenpflegezentrum. Das neue Haus bietet 45 Bewohnern Platz, die in 35 Einzel- und 5 Doppelzimmern ihr Domizil haben. Die Räume der Bewohner befinden sich auf drei Ebenen und bilden so drei Wohnbereiche. Deren Namen Heinrichs-, Mathilden- und Ottoweg erinnern an die Anfänge der Stadt Nordhausen und an die Gründer und Förderer des Domstiftes. Ein großer Begegnungsbereich auf jeder Etage bietet Platz zum gemeinsamen Tun.

Nachdem der Neubau bereits am 13. März bezogen wurde, wird der Altbau saniert. Hier und in einem neuen Anbau werden die Kapelle, ein Saal sowie Therapieräume untergebracht. Ein Glasgang soll Alt- und Neubau miteinander verbinden. Die Fertigstellung ist für Dezember dieses Jahres avisiert. Die Gesamtkosten betragen 9,7 Millionen Mark, 8,5 Millionen sind Fördermittel von Bund und Land.

Mit der Eröffnung des Neubaus in Nordhausen wurde ein kleines Altenheim in Sondershausen geschlossen. Daran erinnerte Direktor Heller. Insofern gehe die Eröffnung in Nordhausen zumindest für die Sondershausener mit Wehmut einher.

"Ich hoffe, dass es uns als Gemeinde gelingt, Sie, die alten Menschen, mit in das Leben der Pfarrei einzubeziehen, so dass Sie nicht nur mitten in der Stadt wohnen, sondern auch inmitten der Gemeinde leben", sagte die amtierende Pfarrgemeinderats-Vorsitzende Ursula Marx während der Einweihung zu den Senioren. Und an das Personal gewandt versprach sie: "Wir hoffen, dass wir auch Sie, liebe Mitarbeiter des Hauses, mit unseren Möglichkeiten nach Kräften bei ihrem Dienst begleiten können."

Das St. Josefshaus in der Domstraße 6 neben dem Pfarrhaus diente den Grauen Schwestern von der heiligen Elisabeth, die seit 1875 ambulant in der Stadt Kranke pflegten, als Wohnhaus. Nach dem Zweiten Weltkrieg öffneten sie ihr Haus für Ausgebombte und Flüchtlinge, vor allem für alte Menschen. Aus dieser Situation und weil der Konvent durch fehlenden Nachwuchs kleiner wurde, ergab sich die Einrichtung eines Altenheimes. Dieses übergaben die letzten sechs Schwes-tern - selbst hoch betagt - 1989 der Caritas. Nicht zuletzt weil das Haus umfangreicher Sanierungsarbeiten bedurfte und die Ausstattung nicht den gesetzlichen Bestimmungen entsprach, wurde jetzt ein Ersatzneubau errichtet.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 15 des 50. Jahrgangs (im Jahr 2000).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 09.04.2000

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