Lernen mit Extra-Unterstützung
Caritas Eilenburg
Eilenburg (jak) - "Für 50 junge Leute bedeutet der heutige Tag der Einweihung der Schule ein weiteres Stück Lebensqualität", dies betonte der Geschäftsführer der Magdeburger Caritas-Trägergesellschaft St. Mauritius, Hans-Georg Stockhausen, am 30. März in Eilenburg. Stockhausen begrüßte unter anderem den Sozialminister des Freistaates Sachsen, Hans Geisler, sowie den Magdeburger Domkapitular Günther Brozek zur Feierstunde im Caritas-Kinder- und Jugendheim Eilenburg.
In dem sanierten Gebäude der Förderschule für Erziehungshilfe, dessen erster Bauabschnitt jetzt übergeben wurde, kommen nicht nur Kinder und Jugendliche aus dem Caritasheim zum Unterricht, sondern auch andere benachteiligte junge Leute aus der Region. Die Bildungsinhalte, die Aufnahme, Versetzung und Leistungsbewertung richten sich nach den geltenden Vorschriften für die Klassenstuften fünf bis neun in vergleichbaren öffentlichen Schulen im Freistaat Sachsen. Ziel ist es, die Schüler in allgemeine Schulen zu integrieren. Die Förderschule bietet deshalb eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern der Schüler und den Herkunftsschulen an. Sofern eine Integration dort nicht gelingt, können aber auch in der Caritas-Förderschule verschiedene Schulabschlüsse abgelegt werden.
Aufnahme in die Schule finden Mädchen und Jungen, die unter erheblichen Konzentrations-, Ausdauer und Leistungsschwächen leiden. Weitere Gründe für die Aufnahme können beispielsweise motorische Unruhe, ein Übermaß an Agressivität oder Depressivität, Schulangst oder Schulverweigerung sein. Um den Lernerfolg zu sichern, gibt es in Eilenburg kleine Klassen und zahlreiche Fördermöglichkeiten und Angebote, mit denen die Lehrer sich individuell auf jeden Schüler einstellen können. Diese reichen von computergestützten Einzel-Lernplätzen über Projektunterricht bis hin zu besonderer Betreuung für Schulverweigerer und der Zusammenarbeit mit Schulpsychologen.
Auf dem Eilenburger Caritas-Gelände befindet sich unter anderem auch eine Jugendwerkstatt. Dort können Jugendliche und junge Erwachsene, die sich nicht in eine betriebliche Ausbildung integrieren lassen, in den Bereichen Holz- und Bautechnik, Hauswirtschaft und Verwaltung ausgebildet und beschäftigt werden.
1994 hatte der Caritasverband für das Bistum Magdeburg den ehemaligen Jugendwerkhof in Eilenburg und das zentrale Aufnahmeheim in die Trägerschaft übernommen. Die Eilenburger Förderschule für Erziehungshilfe auf dem gleichen Gelände blieb bis 1998 in staatlicher Trägerschaft. Neben dem Heim, der Schule und der Jugendwerkstatt gehören zum Erziehungshilfeverbund der Caritas mittlerweile unter anderem Außenwohngruppen und verschiedene ambulante Hilfs- und Beratungsangebote für Familien.
Im Anschluss an die Eröffnungs-Feierstunde pflanzte Sozialminister Geisler einen Baum auf dem Caritas-Gelände. Der Caritas-Vorsitzende Günther Brozek segnete die sanierten Räume.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 09.04.2000