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Bistum Magdeburg

Netzwerk wird Stiftung

Initiative "Netzwerk Leben" zieht positive Jahresbilanz

Magdeburg (ep) -Nach einem Jahr des Einsatzes für schwangere Frauen in Not kann die offene Initiative der katholischen Kirche, "Netzwerk Leben", eine alles in allem positive Bilanz ziehen. Zu dieser Einschätzung kamen Bischof Leo Nowak und der Leiter des Katholischen Büros Sachsen-Anhalt und Beauftragte des Bischofs für den Aufbau der Initiative, Stephan Rether, am 14. Dezember vor Journalisten in Magdeburg. Nowak kündigte die Überführung der Initiative in eine Stiftung an. Nach Angaben von Rether könne dies im ersten Quartal 2002 geschehen. Von Seiten des Landes gebe es grünes Licht dafür.

Rund 900 Frauen hätten im Laufe dieses Jahres die Hilfe der vier Beratungsstellen in Dessau, Halle, Magdeburg und Torgau (frühere Caritas-Schwangerschaftskonfliktberatungs-stellen) in Anspruch genommen, sagte Rether. Im vergangenen Jahr waren es zum 31. Dezember 1090. Jedoch sei der Anteil der Konfliktberatungen seit Jahresanfang stark zurückgegangen. In 38 Fällen wurde finanzieller Beistand gewährt. Hilfe wurde etwa in Form einer Kindererstausstattung oder als Unterstützung zum Umbau einer Wohnung gegeben. Insgesamt hätten bisher 35 000 Mark Spenden zur Verfügung gestanden.

Es sei gelungen, rund 60 Unternehmen, Einrichtungen und Verbände unterschiedlichster Art, 140 Ehrenamtliche und eine Vielzahl kirchlicher Institutionen zu einem "nahezu flächendeckenden Netzwerk für das Leben" zu verbinden, so Rether. Unter den Ehrenamtlichen seien rund zur Hälfte Menschen, die nicht am kirchengemeindlichen Leben teilnehmen. Rether: "Es ist uns gelungen, als katholische Kirche gemeinsam mit vielen anderen noch wirksamer helfen zu können."

Der Bischof erinnerte an den Ausgangspunkt für die Initiative "Netzwerk Leben": Die Anweisung des Papstes, keine Beratungsscheine mehr auszustellen, habe zu vielen Nachfragen auch innerhalb der Kirche geführt. In Abstimmung mit dem Katholikenrat habe man sich damals daran gemacht, die Beratung "nicht abzubauen, sondern zuzulegen". Das Wagnis habe sich gelohnt.

Die künftige Stiftung soll in die kirchlichen Strukturen von Seelsorgeamt und Caritas eingebunden sein, betonte der Bischof. Darüber hinaus müsse das Engagement im Netzwerk Leben Anliegen jedes katholischen Christen des Bistums sein und bleiben. Zugleich sei aber auch die gesamte Gesellschaft gefordert. Nowak: "Wir dürfen uns als Kirche nicht heraushalten, aber es kann auch nicht sein, dass allein die Kirchen es sind, die sich für das Leben einsetzen."

Im Jahr 2001 sind nach Angaben Rethers in das Haushaltsvolumen des Netzwerkes von 700 000 Mark kirchliche, aber auch öffentliche Gelder sowie Lotto-Toto-Mittel geflossen. Man hoffe auch für 2002 auf Unterstützung aus dem Sozialministerium.

Die designierte Geschäftsführerin der Stiftung Netzwerk Leben und bisherige Diözesanreferentin für Familienhilfe, Christine Halm, gab bekannt, dass am 28. Dezember am Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara eine Babyklappe eröffnet werden soll.

Schwangere Frauen in Not können über die kostenlose Hotline (0800)1010817 Kontakt mit dem Netzwerk aufnehmen.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 51 des 51. Jahrgangs (im Jahr 2001).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 20.12.2001

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