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Bistum Dresden-Meißen

Der Hochwald bekommt ein neues Kreuz

Zittau

Zittau (tdh) - Caspar David Friedrichs bekanntes Gemälde "Das Kreuz auf dem Berge" wird mit dem Hochwald im Zittauer Gebirge in Verbindung gebracht. Pfarrer Johannes Johne - Seelsorger für die Menschen, die in dieser Landschaft Erholung suchen - ging zusammen mit Gastwirt Ullrich Grundmann dieser Frage mit einem bestimmten Anliegen nach: "Warum nicht auf dem Hochwald ein Gipfelkreuz errichten". Den Hinweis auf den Maler Friedrich erhielt er im Oybiner "Haus des Gastes", dort hatte man auch schon an ein Kreuz auf dem Berge gedacht, mit Blick auf einen eventuell zu errichtenden Romantikerweg. Etwas später, bei einem mehr zufälligen Hausbesuch bekam Pfarrer Johne eine Abbildung in die Hand, auf der das Hochwaldkreuz vor 1830 mit dargestellt wurde. Schließlich fand der Pfarrer auch ein Aquarell von Friedrichs Hand, es zeigte den Hochwald, wenn auch aus der Ferne. Es ist jedoch ein wichtiges Indiz dafür, dass sich der Maler für den Berg interessiert haben muss. Weitere alte Ansichtskarten zeigten auch die Felsspitzen, die Caspar David Friedrich auf seinem Bild wiedergibt. Sie sind einer späteren Aufschüttung des Plateaus bei der Hochwaldbaude zum Opfer gefallen.

Am Ostermontag ist es dann soweit, im Rahmen eines Berggottesdienstes wird das Hochwaldkreuz wieder aufgerichtet, das Material dazu wurde bereits am Mittwoch in der Karwoche im Rahmen eines Kreuzweges auf den Berg getragen. Johannes Johne betont, dass das neue Kreuz ein "Versöhnungskreuz" werden soll: "Von Natur aus ist es ein Zeichen der Versöhnung zwischen Gott und den Menschen, aber schon immer auch durch den Querbalken ein Zeichen der Versöhnung der Menschen untereinander." So soll der eine Teil des Balkens auf die tschechische, der andere auf die deutsche Seite weisen. Als Inschrift wurde das Bibelwort "Einer trage des Anderen Last" ausgewählt, sie wird in deutscher und in tschechischer Sprache angebracht.

Unterstützung für das Projekt erhielt Johannes Johne von vielen Seiten. Die erste Spende hatte dabei den weitesten Weg, sie kam aus Teneriffa. Besonders engagierte sich bei der Sponsorensuche der Wirt des "Nonnenfelsen" und der Hochwaldbaude, Ullrich Grundmann. So konnte schnell mit den Arbeiten begonnen werden, bei denen zahlreiche ortsansässige Firmen ihre Dienstleistungen in das Projekt einbrachten.

Pfarrer Johnes Aufgabe war es, die Fäden zusammenzuhalten und dafür zu sorgen, dass es für alle ein schöner Festgottesdienst am Ostermontag wird. Unter anderem unternahm er eine kleine "Fußwallfahrt" ins Tschechische, um die dortigen Christen mit zum Gottesdienst auf dem Berg einzuladen.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 17 des 50. Jahrgangs (im Jahr 2000).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 23.04.2000

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