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Bistum Erfurt

Ein Zeichen der Einheit im Glauben

Palmsonntagsprozession in Heiligenstadt

Abschlusspredigt der ökumenischen PalmsonntagsprozessionHeiligenstadt (ep) - Die Heiligenstädter Palmsonntagsprozession stand in diesem Jahr im Zeichen praktizierter Ökumene. Anlässlich des ökumenisch begangenen Burchard-Jahres nahmen an dem Gottesdienst auch evangelische Christen teil, darunter der zuständige Magdeburger Landesbischof der Kirchenprovinz Sachsen, Axel Noack, Propst Joachim Jaeger, Erfurt, sowie Schwestern der evangelischen Communität Casteller Ring, Erfurt. Katholischerseits waren der Apostolische Nuntius, Erzbischof Giovanni Lajolo, der derzeit das Bistum Erfurt besucht, Bischof Joachim Wanke, Weihbischof Hans-Reinhard Koch sowie zahlreiche weitere Seelsorger und Ordensleute vertreten. Rund 6200 Gläubige begleiteten die überlebensgroßen Andachtsbilder des Leidens und Sterbens Jesu durch die Stadt, einige tausend schauten zu.

Als einen für ihn "sehr bewegenden Moment" bezeichnete Axel Noack die Möglichkeit, als evangelischer Bischof bei dieser Prozession zu predigen. Seinen Anteil daran habe der vor 1000 Jahren in Heiligenstadt geweihte Bischof Burchard I. von Worms, an den derzeit mit einem Gedenk-Jahr erinnert wird.

"Wer als Christ dem Kreuz folgt", so Noack, "wird in die gleiche Richtung gewiesen". Solche Blickrichtungen seien: Es gibt auch heute Leidende. Sieger zu sein bedeutet nicht Macht und Kraft, sondern wie Christus den Weg nach unten anzutreten und sich den Armen und Leidenden zuzuwenden. Er glaube, "dass das Kreuz die untereinander verbindet, die zu ihm aufschauen", so Noack. Der Palmsonntag wolle die Menschen, die an einem Tag jemandem zujubeln und später: "Kreuzige ihn!" schreien zu der Wahrheit führen, "dass wir niemals Menschen in den Himmel heben sollen, aber auch keinen verloren geben dürfen".

Noack: Die "nach guter Ordnung" praktizierte Palmsonntagsprozession, die viele Gesellschaftsformen überdauert hat, "kann uns Hoffnung geben: Denn Gottes Heilsplan steht noch fester gegründet als eine solche Tradition." Der Landesbischof erhielt viel Beifall für seine Worte.

In den Fürbitten wurde dann intensiv um die Einheit gebetet. Nach Dankesworten des evangelischen Dekans Martin Herche und des Kommissarius, Propst Heinz-Josef Durstewitz, sagte Bischof Joachim Wanke: Er sei sehr dankbar für diesen Tag voller inhaltlicher Symbolkraft. "Lasst uns alles tun, was möglich ist, damit uns bald die Einheit geschenkt wird." Zum Nuntius sagte Wanke: "Berichten sie dem Heiligen Vater: Das Eichsfeld steht fest im Glauben."

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 17 des 50. Jahrgangs (im Jahr 2000).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 23.04.2000

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