Erzbischof betete mit Jugendlichen
Osterkurs
Weimar (ep) - Auch an diesem Osterfest haben wieder junge Leute die heiligen drei Tage gemeinsam verbracht. Im Rahmen eines Osterkurses des Erfurter Jugendhaus St. Sebastian zum Beispiel waren Jugendliche ab 16 Jahren zusammen, um gemeinsam Gründonnerstag, Karfreitag und Ostern zu begehen. Der Apostolische Nuntius, Erzbischof Giovanni Lajolo, der in der Karwoche das Bistum besuchte, traf am Karfreitag mit den Jugendlichen, mit Diözesan-Jugendpfarrer Stephan Riechel und zwei Jugendreferenten am Weimarer Ettersberg zusammen, um mit ihnen den Kreuzweg hinauf zum Konzentrationslager zu beten und ein wenig das Gespräch mit den Jugendlichen aus verschiedensten Gemeinden des Bistums zu suchen.
"Tage im Jugendhaus sind anders als der normale Alltag, das ist eine Chance, das Osterfest intensiver zu erleben", begründete Ramona Wolf aus Stedten (Pfarrei Bad Berka) ihre Teilnahme. Zudem sei die Gemeinschaft schön, so die Schülerin, die im Jugendhaus ein Stück zweite Heimat gefunden hat. Am Karfreitag waren die Jugendlichen zum Kreuzweg nach Weimar gekommen und feierten auch den Karfreitagsgottesdienst am Nachmittag in der Weimarer Pfarrei Herz Jesu mit.
Nuntius Lajolo zeigte sich angetan von der Situation der Erfurter Kirche. Die Kirche in den neuen Ländern überhaupt mache auf ihn einen recht "kompakten" Eindruck, so Lajolo. In den Gottesdiensten etwa seien alle Altersgruppen vertreten. Ausdrücklich begrüßte Lajolo auf Nachfrage Bemühungen der Seelsorger und Gemeinden, für Nichtchristen Angebote wie die Lebenswendefeier oder das nächtliche Weihnachtslob im Erfurter Dom zu machen. Vielleicht habe die Kirche mehr Chancen als sie glaube, so der Nuntius. Wichtig sei, den Menschen vor allem die religiöse Botschaft des christlichen Glaubens nahezubringen. Die soziale Dimension sei Folge davon. Zu den Jugendlichen sagte der Erzbischof, sie hätten gerade auch bei solchen gemeinsamen Tagen gute Gelegenheit, etwas von der Gnade und Liebe Gottes zu erfahren, eine Chance, die heute vielen Menschen in der Gesellschaft nicht gegeben sei. "Nutzt diesen Samen, um euer eigenes Leben zu entfalten, aber auch anderen Menschen ein Leben in Fülle zu eröffnen, wie es euch selbst geschenkt ist."
Inzwischen hat Nuntius Lajolo seine Besuchssreise beendet.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 30.04.2000