Gott und Menschen Freude machen
25 Jahre Schottenspatzen
Erfurt (ep) - "Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen." Dieser Ausspruch Don Boscos ist nicht nur schönes Leitwort für ein Jubiläumsfest, er ist auch das Motto einer Gruppe von Kindern und Jugendlichen, die am 18. Juni in der Erfurter St.-Nicolai-Schottengemeinde auf das 25-jährige Bestehen ihrer Gemeinschaft zurückblicken wollen: die Erfurter Schottenspatzen.
Seit einem Vierteljahrhundert singen und konzertieren die Scholamitglieder zum Lob Gottes und versuchen, Menschen in unterschiedlichsten Lebenssituationen Freude zu machen: Sie gestalten Eucharistiefeiern, prägen Festgottesdienste wie Firmungen durch Gesang und Fötenspiel, musizieren vor Senioren in Altersheimen, erfreuen bei Adventsfeiern, bereichern durch ihr Mittun seit vielen Jahren am Heiligen Abend eine Christvesper für Einsame und Alleinstehende in der Michaeliskirche.
Dorothee (17) zum Beispiel ist seit ihrem zehnten Lebensjahr dabei und kann noch immer nicht vom gemeinsamen Flötenspiel lassen, Sophie, der jüngste Schottenspatz, ist sieben Jahre alt und lernt seit zwei Jahren Sopranflöte. Christian (11) singt gern Jugendlieder in der Schola, spielt aber auch Tenorflöte.
Entstanden sind die Schottenspatzen vor 25 Jahren. Die damalige Seelsorgehelferin in der Pfarrei St. Nicolai-Schotten, Gerda Krock, versammelte nach der Sonntagsmesse gelegentlich einige Kinder, um mit ihnen zu singen und Flöte zu spielen. Als die Kinder zum Weihnachtsfest 1975 mit einigen Stücken den Gottesdienst mitgestalten sollten, suchte Frau Krock jemanden, der mit einer tiefen Flöte eine zweite Stimme spielen könnte und stieß auf Familienvater Kurt Neumann. So war der Mann gefunden, der schon bald die Leitung der Schola übernahm und sie bis heute führt. Von Anfang an in der Gruppe der Kinder dabei war seine Tochter Katharina Kramer (33), die ihn heute nicht selten vertritt. 1977 spielte die Kinderschola schon mit zwei Bass-, Tenor-, drei Alt- und vier Sopranflöten. Nach und nach kamen Kinder aus anderen Gemeinden dazu. Zeitweise gehörten der Gruppe bis zu 40 Mitglieder an. "Es gibt keine Zensuren, wir machen Hausmusik, die es eigentlich fast jedem ermöglicht, mitzuspielen", sagt Kurt Neumann. Dem Leiter der Schottenspatzen ist es angesichts des Jubliäums wichtig, all jenen Dank zu sagen, die als Musiker, Geldgeber, Seelsorger, Eltern, im Förderverein das Engagement der Schottenspatzen unterstützen. Grundgedanke der Arbeit mit den Kindern sei, ihnen "im kirchlichen Raum ein Zuhause zu geben und sie zu aktivem Mittun zu führen". Dem dienen neben dem Proben zum Beispiel auch die jährliche Werkwochen, bei denen Gemeinschaft wächst.
Heute treffen sich die 25 Kinder wöchtlich zur Probe in der St.-Lorenz-Gemeinde. Zu den Sängern und Flötisten gehören katholische, evangelische und ungetaufte Kinder und Jugendliche. Im Jahr stehen zwischen 25 und 30 Einsätze an, nächster großer Termin ist ein Festkonzert anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Erfurter Mücke-Stiftung (für Kindergärten / Seniorenheime) am 6. Mai, bei dem die Schottenspatzen mitwirken.
Alle ehemaligen Schottenspatzen sind am 18. Juni in die St.- Nicolai-Schottengemeinde eingeladen. Geplant sind ein Gottesdienst um 9.30 Uhr, anschließend Begegnung und Abschlusskonzert. Anmeldung bei
K. Kramer, Pförtchenstr. 2a,
99096 Erfurt, Tel. (03 61) 2 22
80 52, E-mail: kradir2@web.de oder K. Neumann Tel./Fax.:
(03 61) 7 31 39 30.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 30.04.2000