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Bistum Görlitz

Diözesanjugendseelsorger Bosco Marschner

Vorgestellt

Diözesanseelsorger Bosco MarschnerCottbus / Bautzen - "Das ist mir eine Nummer zu groß", war die erste Reaktion von Bosco Marschner, als er angefragt wurde, ob er sich vorstellen könnte, Jugendseelsorger im Bistum Görlitz zu werden? "Dann", so erzählt der Kaplan, "habe ich mir die Jugendseelsorge in Cottbus aber erstmal angesehen - und viele Bedenken sind weggefallen."

Schließlich fiel eine positive Entscheidung. Für Bosco Marschner bedeutet das, gleich mehrfach Neuland zu betreten: Nicht nur die Aufgabe, an der "viel Verantwortung hängt", ist neu, sondern auch der Ort, wo Marschner sie ab 1. Mai ausüben wird. Eigentlich ist der Schirgiswalder im Bistum Dresden-Meißen zu Hause. Als Diözesanjugendseelsorger haben die Görlitzer ihn nur "ausgeborgt", nachdem Pfarrer Sebastian Schmidt Ende März nach Wien zu einem Studium verabschiedet wurde.

Gänzlich ungewohnt ist die Jugendarbeit für den 32-Jährigen jedoch nicht. Eine ganze Reihe von Erfahrungen hat er in seiner ersten Kaplansstelle in Plauen und auch als Dekanatsjugendseelsorger in Bautzen gesammelt. Was ihm dabei besonders gefallen hat: "Wenn Jugendliche Anfragen haben in Glaubenssachen, bin ich manchmal herausgefordert, selbst neu darüber nachzudenken." Doch nicht das allein findet er erfrischend, sondern auch die unkonventionelle Art der Jugendlichen. Ein weiterer Punkt, der Marschner am neuen Amt reizt ist die "eigene Dynamik" von Jugendarbeit. "Da geht es auf und ab. Es lässt sich nichts voraussagen", so die seine Erfahrung.

Mit fertigen Konzepten will er denn auch nicht in Cottbus anreisen. Statt großer Schwerpunkte soll das gegenseitige Kennenlernen am Anfang stehen. Besonders wichtig ist "dem Neuen" der Kontakt zu den jungen Leuten zwischen Görlitz und Storkow, Dahme und Bad Muskau. Dass er diesen - trotz vieler Verwaltungsaufgaben - immer halten kann, wünscht sich Marschner. Was er den Jugendlichen mitgeben will: "Dass es ich lohnt als Christ zu leben, dass Christsein zeitgemäß ist und nicht altmodisch." Für ihn selbst war die Jugendgruppe in der Gemeinde auch prägend, etwas, an das er gerne zurückdenkt. Ganz besonders sind ihm noch die Fahrten ins Jugendhaus nach Schmiedeberg in Erinnerung.

Als einen schmerzlichen Aspekt des Wechsels empfindet Bosco Marschner den Abschied von Bautzen, wo er die letzten zweieinhalb Jahre war. "Aber das ist halt eine der unangenehmen Seiten des Kaplan-Lebens", stellt er fest. Gleichzeitig freut sich der Kletterer und Radwanderer aber schon auf die schönen Flecken Natur, die das Bistum Görlitz zu bieten hat. Den Spreewald will er sich bald mal genauer ansehen. Eine weitere schöne Aussicht ist der Wald rings um Neuhausen, den er gerne mit dem Rad erkunden will. Ob dafür allerdings viel Zeit übrig bleibt, ist fraglich. Denn nicht nur für die Jugendseelsorge, sondern auch für die Gemeinde und das Don-Bosco-Bildungshaus in Neuhausen wird Bosco Marschner ab Mai zuständig sein. Auf Letzteres wurde er schon manchmal scherzhaft angesprochen: Vom Namen her müsste er dort ja genau richtig sein!

Juliane Schmidt

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 18 des 50. Jahrgangs (im Jahr 2000).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 30.04.2000

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