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Aus der Region

Seit 10 Jahren in den neuen Ländern

Bund Katholischer Unternehmer

Am 12. Mai feierte der Bund Katholischer Unternehmer (BKU) in Magdeburg sein zehnjähriges Bestehen in den neuen Bundesländern. Der BKU-Bundesgeschäftsführer Georg Fell gab aus diesem Anlass dem Tag des Herrn ein Interview:

Frage: Zehn Jahre Bund Katholischer Unternehmer in den neuen Ländern: Herr Fell, welche Bilanz ziehen Sie?

Fell: Die Bilanz ist gut und muss in Relation zu den alten Bundesländern sowie zum Start des freien Unternehmertums in den neuen Ländern gesehen werden. Wenn der BKU nach 50 Jahren seines Bestehens bundesweit 1200 Mitglieder hat, dann sind 100 Mitglieder in den neuen Ländern - ohne Berücksichtigung von Berlin - eine erfreuliche Zahl. Dies muss auch auf dem Hintergrund der minimalen religiösen Bindungen und der Quote von zirka fünf Prozent praktizierender Katholiken gesehen werden. In den neuen Bundesländern gibt es inzwischen in Chemnitz, Dresden, Erfurt-Meiningen, Görlitz, Halle, Leipzig und Magdeburg Gruppen unterschiedlicher Größe.

Frage: Sie unterstützen mit einem speziellen Programm Unternehmer in den neuen Ländern. Was haben Sie erreicht? Wie geht es weiter?

Fell: Gemeinsam mit Kolping Deutschland und dem KKV (Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung) ist vom BKU aus eine "Initiative Ost" ins Leben gerufen worden. Es handelt sich um eine Unternehmenshilfe christlicher Verbände in den neuen Bundesländern. Kommerzielle Beratung bleibt davon unabhängig.

Bei fast 50 Betreuungsfällen konnten in den knapp drei Jahren 500 Beschäftigungsverhältnisse gerettet und Menschen damit vor Arbeitslosigkeit bewahrt werden. Unter den festgeschriebenen Selbstverpflichtungen - fachkundig, ehrenamtlich und kostendeckende Hilfeleistung - ist die Initiative für jede Kooperation offen. So würde man sich besonders freuen, den Arbeitskreis Evangelischer Unternehmer (AEU) dafür zu gewinnen.

Die Enquete-Kommission des Bundestages "Bürgerschaftliches Handeln" interessiert sich für das Programm, so dass die Initiatoren sicher sind, dass das Erarbeitete erfolgreich fortgesetzt werden kann, auf Dauer vielleicht mit Kräften, die in den neuen Ländern zu Hause sind, denn bis heute helfen im wesentlichen Mitglieder aus den alten Ländern.

Frage: Welche Akzente will der BKU in den kommenden Jahren setzen?

Fell: Der BKU wird aktuell drei Publikationen veröffentlichen: zu den sozialen Sicherungssystemen, zur ökologischen Verantwortung an Beispielen der größten deutschen Unternehmen sowie zur ethischen Unternehmensführung unter dem Titel "Fromm und erfolgreich?". Des Weiteren ist der BKU an der Fortschreibung des Sozialwortes der Kirchen beteiligt und er ist in die wichtigen Reformwerke eingebunden, insbesondere für die Altersversorgung und die Vermögensbildung. Das Interesse der Politik ist nachhaltig bekundet und wird zu allen sich bietenden Gelegenheiten aufgegriffen.

In den neuen Ländern werden die regionalen Besonderheiten beachtet und die positive Grundhaltung zu den Themen des BKU ausgebaut und vertieft. Für die nächsten fünf Jahre wird die Verdoppelung der Mitgliederzahl angestrebt. Dies ist nur möglich - genau wie in den alten Bundesländern - über eine Aktivierung der Diözesangruppen.

Fragen: Matthias Holluba



Siehe auch: Bund Katholischer Unternehmer im Internet

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 21 des 50. Jahrgangs (im Jahr 2000).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 21.05.2000

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