Ein Fest mit persönlicher Prägung

Erfurt (pw/tdh) - Auch in diesem Jahr haben wieder Jugendliche aus Erfurt und Umgebung an der nun schon zum dritten Mal angebotenen Lebenswendefeier im Erfurter St.-Marien-Dom teilgenommen.

Seit Oktober vergangenen Jahres hatten sich die 27 ungetauften jungen Leute monatlich mit Dompfarrer Reinhard Hauke getroffen, um sich auf ihre "Feier der Lebenswende" vorzubereiten, die nun am 20. Mai stattfand. Die meisten der Jugendlichen sind 15 Jahre alt und besuchen ein Gymnasium. Als Motiv für ihre Teilnahme nennen die Jugendlichen immer wieder, dass sie die Jugendweihe, an der viele ihrer Altersgenossen teilnehmen, als "Massenveranstaltung ohne persönliche Prägung" empfinden. In der Lebenswendefeier sehen sie eine gute Alternative.

Im Alter von 15 Jahren beginnen die jungen Menschen darü-ber nachzudenken, was es für sie bedeutet, erwachsen zu werden, sagt Dompfarrer Hauke. Die Jugendlichen spüren die Herausforderungen der Erwachsenenwelt und wollen sich ihr stellen. Sie denken aber auch gern an die zurückliegende Kinderzeit, in der sie die Sorge und Hilfe der Eltern und Freunde erfahren haben. Dieser Situation versucht die Feier der Lebenswende gerecht zu werden, so Hauke.

Thematisch inhaltlich stand in diesem Jahr die Legende "Es muss im Leben mehr als alles geben. Sehnsucht nach dem wirklichen Leben" von Maurice Sendak im Mittelpunkt der Feier. Von den Jugendlichen mitgebrachte Dinge wie Teddy, Fußball oder Lieblingsbuch und ein von den Eltern ausgebreitetes farbiges Tuch erinnerten die Mädchen und jungen Männer an ihre Kinderzeit. Vor der Festgesellschaft von rund 400 Gästen formulierten die jungen Leute, was sie sich persönlich für die Zukunft wünschen. Für eine gute Zukunft stand symbolisch die Kerze, die jeder in Händen hielt. Am Ende der Feier rund um die Altarinsel des Domes bat Pfarrer Hauke Gott um den Segen für die ungetauften jungen Leute.