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...am 25. Mai 1954

Damals...

Der schlesische Priester Wilhelm Erben teilte in seinen Texte für den Tag des Herrn immer wieder auch persönliche Erinnerungen und Erfahrungen mit, etwa zum Pfingstfest 1954:

Am Feste Christi Himmelfahrt vermeldet der Priester: "Morgen beginnt die Novene zum Heiligen Geist zur Vorbereitung auf das hochheilige Pfingstfest; sie wird bei uns mit der Maiandacht verbunden.

Weihnachtslieder kann jeder Christ eine ganze Anzahl. Osterlieder vielleicht drei bis vier, Pfingstlieder eins, wenn es hoch kommt zwei. Wäre es nicht auch eine Vorbereitung auf das Hochfest des Heiligen Geistes, wenn jeder Schott-Beter die herrliche Pfingstsequenz auswendig lernte: Veni Sancte Spiritus!?

Auf meiner ersten Kaplansstelle zeigte der Hochaltar einen großen barocken Aufbau: Über dem Tabernakel war das Jahr über ein Marienbild aufgestellt. Am Abend vor dem Pfingstfest wurde das Bild mit einem leuchtend roten Tuch verhüllt, und die silberne Taube des Heiligen Geistes schwebte davor. Ein siebenarmiger Leuchter mit sieben brennenden Kerzen erinnerte uns an die sieben Gaben des Heiligen Geistes.

In dem schönen Heilig-Geist-Buch "Dem unbekannten Gotte" von Augustin Kinscher las ich: "Seien wir uns dessen bewusst, dass das, was die Welt Maria verdankt, dass die vielen Gebetserhörungen, von denen der Katholik und von denen besonders die Marien-Wallfahrtsorte erzählen, dass all das Maria letzten Endes nur vermag durch den Heiligen Geist. Man macht uns oft den Vorwurf der Marien-Anbetung. Nein, wir beten sie, mag sie auch noch so hoch stehen, nicht an; aber wir kennen ihre Macht, die sie besitzt durch den Heiligen Geist, und darum flehen wir zu ihr. Vielleicht könnten wir aber manche Vorwürfe Andersgläubiger leichter verhüten, wenn wir mit der Marien-Verehrung mehr Heilig-Geist-Verehrung verbinden möchten. Der Katholik wird nie und nimmer von der Verehrung Mariens ablassen - und das ist recht so. Aber er könnte mit der Marien-Verehrung mehr die Anbetung des Heiligen Geistes verbinden. Mancher Vorwurf bliebe uns erspart, und unsere Marien-Andacht käme nicht in Gefahr, gar zu gefühlsmäßig eingestellt zu sein. Die Königin des Himmels aber wird sich um so mehr geehrt fühlen, je mehr wir uns bei ihrer Verehrung bewusst sind, dass all ihre Hoheit, all ihre Gnade, all ihre Macht stammt vom Heiligen Geiste."

Die eine oder andere Gemeinde hat das Glück, dass am Pfingstsonntag oder -montag bei ihr gerade das Sakrament des Heiligen Geistes gespendet wird, die heilige Firmung. Muss diese Gemeinde es nicht besonders ernst nehmen mit der Vorbereitung auf Pfingsten?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 24 des 50. Jahrgangs (im Jahr 2000).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 11.06.2000

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