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Auf zwei Minuten

Glaube, der Berge versetzt

Pater Damian

Pater Damian MeyerBücher, die den Lesern Anweisungen zu einem glücklichen und erfolgreichen Leben geben, haben seit langem Hochkonjunktur, zum Beispiel die Werke von Norman V../../incent Peale oder Dale Carnegie. Die Botschaft, die sie vermitteln: Du kannst alles erreichen, wenn du es nur wirklich willst und planmäßig verfolgst: "Du kannst, wenn du glaubst du kannst."

Die Aufforderung, die sich bietenden Chancen eines jeden Tages zu erkennen und zu nutzen, entspricht auch dem Wort des Epheserbriefes (5,16): "Nutzt die Zeit!" oder "Kauft die Zeit aus!" In diesem Sinne schreibt Paul Coelho: "Alles um uns herum verändert sich ständig. Jeden Tag bescheint die Sonne eine neue Welt. Was wir Routine nennen, steckt voller neuer Vorschläge und Möglichkeiten. Doch wir bemerken nicht, dass jeder Tag sich von allen bisherigen unterscheidet. Heute wartet irgendwo ein Schatz auf dich. Es könnte ein flüchtiges Lächeln sein, es könnte ein großer Sieg sein. Doch nicht darauf kommt es an. Das Leben besteht aus großen und kleinen Wundern. Nichts ist langweilig, weil alles sich ständig verändert. Langeweile ist nicht Teil der Welt, sondern sie entsteht dadurch, wie wir die Welt ansehen." Der Dichter T. S. Eliot hat sinngemäß geschrieben: "Wandere über viele Straßen, kehre heim und sieh alles an, als wär's das erste Mal."

"Du kannst, wenn du glaubst du kannst." Scheint nicht Jesus diesen Gedanken noch zu verstärken, wenn er sagt: "Amen, das sage ich euch: Wenn euer Glaube auch nur so groß ist, wie ein Senfkorn, dann werdet ihr zu diesem Berg sagen: Rück von hier nach dort, und er wird wegrücken. Nichts wird euch unmöglich sein" (Mt17,20). Es wäre ein grobes Missverständnis, wollte man unter "Glauben", von dem Jesus spricht, den Glauben an sich selbst und die eigenen Fähigkeiten verstehen. Es geht hier um den Glauben an Gott, dem sich der Beter voller Vertrauen, rückhaltlos, übergibt. Ja, dann wird alles möglich: Wände und Wälle werden durchlässig, Sackgassen zu Auswegen, unüberwindlich scheinende Hindernisse werden beseitigt. Das haben nicht nur die großen Heiligen gezeigt, die ja auch immer große Beter sind. Jeder Gläubige hat diese Erfahrung gemacht.

Pater Damian Meyer

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 26 des 50. Jahrgangs (im Jahr 2000).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 25.06.2000

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