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Bistum Dresden-Meißen

Wir kennen einen Weg in die Zukunft

Bistumswallfahrt Dresden

Mädchen aus dem Dekanat Bautzen-Kamenz in TrachtenDresden (jk) - "Eine Welt mit dem Feuer des Heiligen Geistes - die brauchen wir", war die Botschaft von Bischof Joachim Reinelt, die er anlässlich der Bistumswallfahrt an die etwa 5000 Menschen richtete, die sich vor der Kathedrale versammelt hatten. "Dann brennt es uns, dem Bruder und der Schwester zu zeigen, wir kennen einen Weg in die Zukunft", so der Bischof weiter beim Wallfahrtsgottesdienst. Unter dem Motto "Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben" waren alle Katholiken des Bistums am vergangenen Sonntag zur Wallfahrt nach Dresden eingeladen.

Beim Gottesdienst selbst gaben zwei Menschen Auskunft darüber, wie Gott Hoffnung geben könne. Beide ließen sich als Erwachsene taufen und erzählten den Wallfahrern nun von ihrem Weg zum Glauben. Dafür bekamen sie Applaus.

Für Bischof Reinelt waren die Erlebnisse der beiden ein Zeichen dafür, dass die Gemeinschaft in Jesus "eine Gemeinschaft ist, in der jeder zu seiner höchsten Würde kommt". Er appellierte in der Predigt daran, dass jeder den Mut haben müsste, sich für die Zukunft aller stark zu machen. "Es kann nicht sein, dass die Zukunft nur für einige da sein soll", mahnte er. Die Christen sollten sich von Gott anleiten lassen: "Dann kriegen wir Feuer, das Angesicht der Erde durch unseren Geist verändern zu können."

Schwung und Feuer brachte den Wallfahrern an diesem Tag auch der Chor, der sich aus Kindern und Jugendlichen des ganzen Bistums zusammensetzte. Mit Rap und Big Band Sound, Reggae, Funk, Soul, Pop und Jazz begeisterte der Chor unter Leitung von Martin Müller, Kantor aus Freiburg. Außerdem gestalteten der Radeberger Posaunenchor und die Kapellknaben den Gottesdienst musikalisch.

Anschließend gab es zahlreiche Zwischenangebote. Eine sorbische Gruppe führte vor der Kathedrale Tänze in unterschiedlichen Trachten auf und sang sorbische Lieder, für die Kleinsten gab es ein Kinderprogramm und die Kunstinteressierten führte eine Kunsthistorikerin durch die Gemäldegalerie zu den Werken der "Alten Meister". Außerdem führte die Kinder- und Jugendseelsorge des Dekanates Leipzig das Musical "Korinth" auf.

Zum Thema "Zukunftsperspektiven für Sachsen" gab es ein Gesprächsforum mit Ministerpräsident Kurt Biedenkopf (CDU) und dem Leipziger Oberbürgermeister Wolfgang Tiefensee (SPD) unter der Moderation von Monsignore Eberhard Prause. Dabei ging es auch um die Zukunftsängste der Menschen angesichts von globalen und regionalen Probleme. Die Aufgabe der Kirche müsse es nach Ansicht von Tiefensee sein, dass "sie sich bereithält, die Leitlinien, die die Politik setzt, kritisch zu hinterfragen". Biedenkopf ging in seinem Statement auch auf die große Bedeutung der Wissenschaft ein. "Darf man alles, was die Wissenschaft ermöglicht, auch tun?", fragte er sich und das Publikum. Mit einer Andacht endete die Wallfahrt.

Ein Bericht über die Zwischenveranstaltung "Zukunft der Kirche in Sachsen" folgt in der kommenden Ausgabe.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 26 des 50. Jahrgangs (im Jahr 2000).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 25.06.2000

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