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Bistum Görlitz

Ein Licht in vielen Farben

Jugendwallfahrt

Im strammen Marsch nach NeuzelleGuben (jk) - Etwa 250 Jugendliche machten sich am vergangenen Wochenende auf den 20 Kilometer langen Wallfahrtsweg zwischen Guben und Neuzelle. Die Jugendwallfahrt des Bistums Görlitz stand in diesem Jahr unter dem Motto "Ein Licht in vielen Farben". Versucht wurde, das schwierige Thema Dreifaltigkeit näher zu beleuchten. "Unser christlicher Gott ist kein in sich ruhender, unbeweglicher Gott ... Er ist niemals nur der eine. Im Gegenteil: Er ist immer der ganz andere. Er ist ein bunter Regenbogen, der über unserem Leben steht und uns Glück verheißt", hieß es dazu in der Einladung der Jugendseelsorge. Der Regenbogen war dann auch das Symbol, das bei der Jugendwallfahrt immer wieder ins Gespräch kam.

"Gott hat viele Farben. Und da der Mensch das Ebenbild Gottes ist, spiegeln sich in ihm all diese Farben wieder", erklärte Jugendreferentin Beate Steige, "als Zeichen dafür steht der Regenbogen: Nur zusammen ergeben die einzelnen Farben den Bogen".

Zur Eröffnungsfeier begrüßte Bischof Rudolf Müller die Jugendlichen und Weihbischof Thomas Maria Renz aus der Diözese Rottenburg-Stuttgart, der bei der Jugendwallfahrt als bischöflicher Ehrengast dabei war. "Nun kannst du uns kennenlernen und sehen, dass wir in Ostdeutschland Gott treu die Stange halten", so Bischof Müller zu seinem Gast.

Die Feier gestaltete die Jugendband Guben musikalisch. Mit einem kurzen Theaterstück zeigten Jugendliche der Vorbereitungsgruppe der Wallfahrt, wie verschiedene Menschen und nicht zuletzt Gott immer wieder in den persönlichen Lebensweg eines Menschen eingreifen.

Ein Jugendlicher sprach dabei über das vergangene Jahr, in dem es schwierige und schöne Momente gab und immer wieder Situationen, in denen er sich entscheiden musste. Zum Beispiel hätte die Frage gestanden, ob er eine Lehre anfängt oder weiter zur Schule geht. In jeder Spielszene wurde jeweils ein Tuch in einer Regenbogenfarbe enthüllt und zum Schluss wurden diese Tücher aneinandergeknotet. "Alle Menschen, denen ich begegne, hinterlassen Spuren. Leben heißt auch Leben mit Gott. Und da ist jeder auf seinem ganz persönlichen Lebensweg unterwegs", erklärte Beate Steige dazu.

Ein Gebet, das Gott um Beistand auf dem manchmal auch schwierigen Lebensweg bittet, wurde anschließend an alle verteilt. Für Michael Metzner, der im Theaterstück den Jugendlichen spielte, ist die Wallfahrt "eine andere Art, den Glauben zu leben". Für den 18-Jährigen aus Wittichenau spiegelten sich in den verschiedenen Farben unterschiedliche Stimmungen wieder: "Die Farben tauchen in jeder Situation für mich wieder auf." Monika Lamm aus Forst war mit ihrer Freundin Magdalena Ullmann schon zum zweiten Mal bei der Vorbereitungsgruppe für die Wallfahrt dabei. Für die beiden 16-Jährigen steht fest: "Wenn man bei der Vorbereitung dabei ist, versteht man vieles besser." Die Jugendwallfahrt ist für Monika eines der größten Jugendereignisse im Jahr. "Es ist schon ein besonderes Feeling, einer von der großen Mannschaft zu sein", erklärte sie.

Danach machten sich die jungen Wallfahrer auf den Weg nach Neuzelle. Am Abend spielte dort dann die Rock- und Blues-Band "Handicap" aus Neuruppin. Mit einem Gottesdienst ging es am Sonntag weiter. Weihbischof Renz griff in der Predigt das Wallfahrtsthema wieder auf und verdeutlichte den 400 Gottesdienstteilnehmern, wie bunt das Leben sein kann und dass unsere eine Welt "eine Welt in vielen Farben ist".

Die Kollekte des Gottesdienstes ergab 856,92 Mark. Sie ist bestimmt für das Neuzeller Florianstift. Nach der Messe luden verschiedene Zwischenangebote ein. Unter anderem fand das Bistums-Fußball-Kicker-Turnier statt, das anstelle von Spielfiguren mit Menschen gespielt wurde. Auf dem ersten Platz war die Mannschaft aus Neuhausen.

Bei der Abschlussandacht waren die Jugendlichen zu einer "Reise ins Regenbogenland" eingeladen. Ein König, dem die Farbe für seinen Fernseher abhanden gekommen war, schickte dabei sieben Recken ins Regenbogenland, damit sie ihm neue Farben besorgen. Die sieben Jugendlichen, die spontan aus dem Publikum ausgewählt wurden, mussten dafür verschiedene Aufgaben lösen. Zum Schluss waren alle eingeladen sich mit Handabdrücken in Regenbogenfarben auf einem zwei mal zwei Meter großen Tuch zu verewigen. Dieses Tuch soll nun als Wandschmuck im großen Speisesaal der Jugendbildungsstätte Don Bosco in Neuhausen dienen.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 26 des 50. Jahrgangs (im Jahr 2000).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 25.06.2000

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