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Bistum Görlitz

Zu Gast beim "Sender des Papstes"

Radio Vaticana

Im Interview mit Radio VatikanRom (ep) - "Was hat dir denn bisher in Rom am besten gefallen?" Redakteur Clemens Behr fragt die neunjährige Maria aus Meiningen nach ihren Eindrü-cken in der Ewigen Stadt. Gemeinsam mit ihrer Mutter Marianne Döring (37) und Günther Wagenknecht aus Görlitz (71) sitzt sie in einem kleinen, schalldichten Aufnahmestudio, um dem Journalisten der deutschsprachigen Redaktion von Radio Vatikan Fragen zu beantworten. Der Redakteur will über die Pilgergruppe aus den Bistümern Erfurt, Görlitz und Würzburg, die sich gerade in Rom aufhält (Der Tag des Herrn berichtete Mitte Mai aktuell), einen Beitrag für die Magazinsendung an diesem Nachmittag zusammenstellen.

Zuvor haben schon die beiden Eichsfelder Priester Herbert Meyer (35) aus Geismar und Pfarrer Helmut Tasch (56) aus Struth, die gemeinsam mit weiteren acht Seelsorgern die Teilnehmer der Romwallfahrt begleiten, den Radio-Leuten über die Pilgerreise und die Situation der Gemeinden im Eichsfeld und der thüringischen Diaspora Auskunft gegeben. Und auch der Görlitzer Bischof Rudolf Müller, der ebenfalls mit zum Sender gekommen ist, muss eine gute halbe Stunde lang im Studio aushalten, um Rede und Antwort zu stehen. Die Journalisten wollen von ihm wissen, wie es - zehn Jahre nach dem Ende des kommunistischen Systems - um die Gemeinden in seinem Bistum bestellt ist.

Inzwischen führt der Leiter der deutschsprachigen Abteilung von Radio Vatikan, Jesuiten-Pater Eberhard von Gemmingen, die Besucher durch einige Räume des Funkhauses. Radio Vatikan verstehe sich "als Sender des Papstes", erläutert von Gemmingen. Auftrag des Senders sei es, die katholische Lehre darzulegen, über das kirchliche Leben in der ganzen Welt zu informieren, über Aktivitäten und Entwicklungen im Vatikan zu berichten, aber auch brennende Fragen der Menschen aus dem Glauben zu beantworten und theologisch zu diskutieren. "Radio Vatikan will einen Beitrag für die Verständigung zwischen Menschen, Konfessionen, Religionen und Völkern leisten und auch ,Stimme der Stimmlosen' sein", sagt von Gemmingen.

Der Hörfunksender des Vatikan strahlt Beiträge in insgesamt 47 Sprachen aus. In dem Haus an der Piazza Pia, einem Platz am Anfang der Via della Conciliazione, die von der Engelsburg auf den Petersdom zuführt, sind insgesamt 35 Sprachredaktionen mit bis zu acht Mitarbeitern pro Abteilung untergebracht. "Unter den verschiedenen Redaktionen sind auch etliche, die für die Ausstrahlung in osteuropäische Länder arbeiten", sagt Redakteur Behr. So werde zum Beispiel in ukrainischer, bulgarischer und lettischer Sprache gesendet. Gerade zu kommunistischen Zeiten habe der Sender für die katholischen Christen in diesen Regionen eine große Bedeutung gehabt und werde auch heute dort viel gehört. Programme in englischer, französischer und italienischer Sprache werden täglich mehrere Stunden ausgestrahlt, während die anderen Redaktionen Sendezeiten zwischen 15 und 60 Minuten pro Tag haben.

Die deutschsprachige Redaktion, in der derzeit insgesamt acht Mitarbeiter beschäftigt sind, produziert täglich vier Sendungen, die live und in verschiedenen Wiederholungen ausgestrahlt werden: Eine 20-minütige Nachrichtenmagazin- und eine thematische Magazinsendung zu unterschiedlichen Themenbereichen im Wochenrhythmus. Sendezeit täglich 16 Uhr beziehungsweise 20.20 Uhr (und in der Wiederholung morgens 6.20 Uhr). Dazu im Jubiläumsjahr 2000 im Rahmen von "Radio Giubileo" die 15-minütige Pilgersendung, die täglich um 8.35 und 19 Uhr in Rom zu hören ist.

Per Mausklick führt Clemens Behr der deutschen Gruppe am Computer die einzelnen Beiträge der Magazinsendung vom vorherigen Tag vor. Die Sprachbeiträge sind mit einen flotten Sound unterlegt, die Sendung ist für eine jüngere Hörerschaft gedacht. Nachrichten aus Kirche und Politik, Berichte aus der Weltkirche, aber auch ein Serviceteil mit Veranstaltungstipps, Streikhinweisen gehören dazu.

Als die kleine Besuchergruppe nach der Führung längst wieder im Empfangsbereich an der Rezeption des Funkhauses sitzt, hat auch Bischof Rudolf Müller sein Mammut-Interview hinter sich gebracht. In einer kleinen Pizzeria gleich um die Ecke und mit Blick auf den Petersdom wird nun erst einmal bei Cola und Pizza Siesta gehalten.

Zu hören ist Radio Vatikan (Programm siehe Seite 12) auf Mittel- und Kurzwelle (MW 1530, KW 4005, 5880, 7250, 9645 11740 kHz), aber auch über Satellit Astra durch Radio Horeb auf Tonunterträger Pro 7. Außerdem können Nachrichten im Internet unter www.radiovaticana.org. gelesen werden.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 27 des 50. Jahrgangs (im Jahr 2000).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 02.07.2000

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