... am 17. Juli 1954
Damals...
Bereits 1854, fünf Jahre nachdem Adolf Kolping in der Kölner Columbaschule sein Lebenswerk begonnen hatte, wurde die Dresdner Kolpingsfamilie gegründet. Zu ihrem 100. Jubiläum war im Tag des Herrn folgender Bericht zu lesen:
So war die Hundertjahrfeier der Dresdener Kolpingsfamilien in den Pfingsttagen eine tiefe Besinnung auf den Kern im Anliegen des Priesters Adolf Kolping, ein dankbares Gedenken an seine Segensfrüchte im Laufe eines Jahrhunderts und ein Kraftsammeln für weiteres Treusein und Schaffen im Kolpingswerk.
Eindrucksvoll der Begrüßungsabend, an dem Stadtpräses Pfarrer Arnold Schmitz die vielen Gäste aus dem gesamten Raum der Deutschen Demokratischen Republik willkommen heißen konnte. Der Dank gegen Gott fand Ausdruck im feierlichen Pontifikalamt, das Bischof Wienken in der Herz-Jesu-Kirche feierte. Das Gotteshaus, durch die vielen neuen leuchtenden Fenster ganz in Glut getaucht, war dicht mit Männern besetzt. "Kolpingssöhne, überlegt, was es von euch fordert, dass ihr das Werk eines Heiligen in heutiger Zeit zur Vollendung bringen sollt." Das war die Mahnung der Festpredigt des Domkapitulars Dr. Hötzel. Aus dem Leben ihres geistlichen Vaters Kolping Szenen darzustellen und dadurch Kolping lebendig vor den Festteilnehmern entstehen zu lassen, war den Dresdenern Herzensanliegen. Mit persönlicher Ergriffenheit und gutem Können spielten sie am Nachmittag Auszüge aus Derksens "Das Lied von Vater Kolping". So entstand das Leben des Gesellenapostels zusammengedrängt als Band der Liebe neu vor den begeisterten Kolpingsfamilien von nah und fern.
Dem Gedächtnis der Verstorbenen galt die Morgenfeier am zweiten Pfingsttag am Grabe des ersten Dresdener Kolpingspräses, Pfarrer Lorbacher. Den Ausklang der Jubelfeier bildete die imponierende Festversammlung im Parkhotel. 1000 Besucher lauschten dem Überblick, den Propst Sprentzel über das äußere Wachstum in 100 Jahren, die Verwirklichung der Kolpingsidee und ihre Verflochtenheit mit dem katholischen Diasporaleben Dresdens gab. Eintracht und Frieden, Klarheit des Gedankens und Kraft und Gottessegen für seine Verwirklichung waren der Inhalt des Segenswunsches, den der Diözesanbischof der Dresdener Kolpingsfamilie mitgegeben hat auf ihren Weg in die Zukunft.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 02.07.2000