Christus ins Netz gegangen

Bad Schmiedeberg (dw) - "Knüpf mit uns am Inter-Netz". Das Motto der diesjährigen Kinderwallfahrten im Bistum Magdeburg inspirierte zu weiten Gedankenspaziergängen, die beim Beziehungen-Knüpfen begannen und über die Einsamkeit von Dauer-Internetsurfern bis hin zum Fisch als frühchristlichem Symbol für Christus führten.

Den jungen Wallfahrern in Bad Schmiedeberg, auf der Huysburg, in Salzwedel und Roßbach wurde vor Augen geführt, dass sie als Christen zu einer weltweiten Gemeinschaft gehören und dass jeder Einzelne Verantwortung trägt für die Gemeinschaft der Christen untereinander und mit der gesamten Menschheit.

Sichtbar wurde das Anliegen, Beziehungen zu knüpfen, schon zu Beginn der Wallfahrt beim Ballspiel mit symbolträchtigen aufblasbaren Weltkugeln, aber auch während der Gabenbereitung, als die Jungen und Mädchen Bänder mit Namenszügen in ein großes Netz einflochten und ihr Wallfahrtsopfer vor den Altar legten. Sie hatten dringend benötigtes Schreib- und Bastelmaterial für litauische Religionsschüler mitgebracht. Pfarrer Gerhard Nachtwei aus Burg will Papier, Stifte, Klebstoff und Scheren noch in diesem Sommer an Religionsklassen in Magdeburgs Partnerbistum Kaisiadorys übergeben.

Die erste der vier Wallfahrten am 15. Juli in Bad Schmiedeberg mit rund 300 Kindern aus den Dekanten Torgau und Wittenberg, aus Calbe und Wernigerode war gleichzeitig die Premiere für ein neues "Wallfahrtsteam". Im vergangenen Jahr waren die Jugendlichen verabschiedet worden, die viele Jahre lang gemeinsam mit der Kinderpastoral-Referentin Amalia Christl von Wallfahrt zu Wallfahrt gereist waren und die Tage gemeinsam mit ihr vorbereitet und organisiert hatten. Das "Nachwuchsteam" bestand aus theaterbegeisterten Kindern und Jugendlichen der Merseburger St.-Norbert-Gemeinde und der Gemeindeband aus Burg, verstärkt durch Musiker aus Genthin, Gommern und Möckern. Die Merseburger Mimen setzten in der Wallfahrtsmesse den Evangelientext von der Heilung des Gelähmten, der von seinen Freunden zu Jesus getragen wird, in Szene.

Neu im Wallfahrtsteam waren auch der Gemeindereferent Matthias Slowik, der seit einigen Monaten in der Abteilung Kinderpastoral des Bistums Magdeburg mitarbeitet und Weihbischof Gerhard Feige. In seiner Predigt brachte der Weihbischof auch persönliche Erfahrungen ein. So erzählte er von der Teilnahme an einer großen Wallfahrt in Tschechien: "Ich habe die Sprache nicht verstanden, aber fühlte mich dort trotzdem zu Hause. Als Christen sind wir in der ganzen Welt zu Hause, überall dort, wo Menschen leben, die ,Christus ins Netz gegangen sind' ", sagte er den Kindern.