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Bistum Görlitz

"Das war ein geiler Tag"

Kinderwallfahrt nach Jauernick

Die St. Jakobus-Kathedrale erzählt aus ihrem LebenJauernick / Görlitz - Geschenke, gute Wünsche und ausgelassene Stimmung, dazu jede Menge Spiel und Spaß - alles was zu einer ordentlichen Geburtstagsparty gehört, gab es zur diesjährigen Kinderwallfahrt des Bistums Görlitz. Auch genügend Gäste waren gekommen: Mehr als 400 Kinder aus 25 Pfarreien feierten das Geburtstagskind: Die Bischofskirche St. Jakobus in Görlitz. Die hat ihren großen Jubiläumstag ganz genau erst am 6. Oktober. So konnten die kleinen Wallfahrer unter den ersten sein, die St. Jakobus zum 100. gratulieren.

Damit sie das auch persönlich tun konnten, war in diesem Jahr eine Tradition unterbrochen worden: Der Wallfahrtsweg führte nicht - wie bisher - von Wittichenau nach Rosenthal. Stattdessen besuchten die Jungen und Mädchen aus fast allen Ecken des Bistums die Bischofsstadt. Die Ersten der jungen Geburtstagsgäste - etwa 250 - trafen mit ihren Pfarrern, Gemeindereferenten, Kaplänen und anderen Helfern schon am Freitagabend in Görlitz ein - und fanden alle Quartiereltern, entweder in der Stadt oder in umliegenden Ortschaften. An diesem Abend wurde auch gleich ein erster, riesiger Geschenkkarton überreicht. Und zwar vom Bischof. Die Überraschung war groß, als Bosco Marschner, seit Mai neuer Diözesanjugendseelsorger, aus der Kiste stieg. Nicht nur in der nachfolgenden Fragerunde, sondern während der ganzen Wallfahrt konnten die Jungen und Mädchen ihn dann genauer kennenlernen. Doch nicht nur ihn. Auch über das Geburtstagskind und seine Heimatstadt gab es viel zu erfahren. Wer könnte da besser Bescheid wissen als die Jubilarin selbst und ihre Familie? St. Jakobus, die "Mutter" Heilig Kreuz und die "Großmutter" St. Wenzeslaus aus Jauernick gaben in kleinen Theaterstücken viele Auskünfte über sich, ihre Geschichte und die der Katholiken in Görlitz und Umgebung während der letzten Jahrhunderte. Dafür waren schon im Vorfeld der Kinderwallfahrt mannshohe Duplikate der drei Kirchen aus Pappe gebaut und originalgetreu angemalt worden, die während der beiden Tage mehrmals den Weg der Kinder kreuzten.

Das Heimatdorf der "Großmutter", Jauernick, besuchten die Kinder am Samstag früh. Zeitig fuhren sie nach einer Andacht um 7 Uhr nach Jauernick. Dort trafen dann auch die restlichen "Tagesgäste" ein. Als Zeichen für die Festfreude ließen die Kinder viele bunte Luftballons in die Luft steigen. Daran hing ein Zettel, auf den jeder einen guten Wunsch oder einen freundlichen Gruß an den Finder schreiben konnte. "Bleib immer schön fröhlich" stand auf dem Kärtchen, das Susann aus Wittichenau mit ihrem Ballon auf die Luftreise schickte. Eva-Maria wünschte "Bleib wie du bist".

Passend zum Geburtstag gab es in Jauernick noch Pfannkuchen, die den Kindern nicht nur lecker schmeckten, sondern gleichzeitig eine Stärkung auf dem etwa sechs Kilometer langen Wallfahrtsweg nach Görlitz waren. Die Wanderung führte über die Felder, vorbei am Fuße der Landeskrone. Zwei Stationen machten die Kinder. Und auch hier ging es um gute Wünsche. Auf kleine Zettelchen schrieben die Kindern, was sie ihrer Bischofskirche schenken würden. Genügend Gläubige und viele Priester, Freude und immer genug Geld notierten viele der Jungen und Mädchen.

Der Kirche überreicht wurden die Zettelchen dann während des Wallfahrtsgottesdienstes - wo sonst als in der Jakobuskirche - gemeinsam mit bunten Kerzen, die Kinder vieler Pfarreien gebastelt hatten und dem Wallfahrtsopfer: Mehr als 1 800 Mark, einen Plüschlöwen und eine Plüschmaus sammelten die Kinder und andere Gottesdienstbesucher für behinderte Kinder, die in einer Tagesstätte in Rumänien leben.

Zum Abschluss wurde auf der Wiese neben der Jakobuskirche noch einmal zünftig gefeiert - mit Eis, süßen Waffeln, Pommes frites, Würstchen und Pudding. Von flotter Musik beschallt konnten sich die Kinder bei Geschicklichkeitsspielen, Volleyball, einem riesigen Kickerspiel und Autorennen austoben. Manche nutzten auch die Gelegenheit und sahen sich Görlitz vom Turm des "Geburtstagskindes" aus an. "Dieser Tag war geil!" - so das Fazit des Bischofs, bevor er die Geburtstagsgäste mit einem Reisesegen auf den Heimweg schickte.

Juliane Schmidt

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 31 des 50. Jahrgangs (im Jahr 2000).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 30.07.2000

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