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Aus der Region

Warum? (Predigt Altbischof Hirschler)

Concorde-Unglück

Gestern vor der schrecklichen Nachricht aus Paris - sagte ich, müssten wir nicht eigentlich auf dieser Expo auch eine Erinnerung darstellen an das Eschede-Unglück ...? Damit wir nicht nur heile Welt malen. Nun brauchen wir es nicht mehr. Leider ... Nun steht es neu vor uns ...

Wir erleben es ja ständig. Als Autounfall, als Betriebsunfall. Nur, wenn so viele Leben auf einmal heraus gerissen werden ..., dann machen die vielen abgebrochenen Leben den Schrecken viel größer und die Frage nach dem Warum viel lauter. Warum?

Das ist keine Frage nach den Unfallursachen ... Nein, warum musste es so laufen, lieber Gott, warum? Das ist eine Frage an Gott. Es wird keine Antwort geben. Ich weiß sie auch nicht. Und doch müssen wir fragen, hadern und zweifeln, fluchen und bewusst verstummen, wenn wir Menschen bleiben wollen ... Weil wir das Verstehen unseres Lebens einklagen möchten ... Sind wir kümmerliche Eintagsfliegen, vom Winde schnell verweht?

Was sollen wir nun hierzu sagen, fragt Paulus. Und er sagt: Ist Gott für uns, wer kann gegen uns sein, der seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle dahin gegeben hat. ... Was heißt es, wenn der, der Gott vertreten hat und den Menschen, den Verzweifelten helfen konnte, wenn der selbst schreit: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen.

Es heißt, sagt Paulus, dass er dich in deiner Gottverlassenheit, in der Antwortlosigkeit aufsucht. Dass er dir sagt: Du kannst nicht tiefer fallen als nur in Gottes Hand. Ich stehe dafür. Denn ich bin gewiss, sagt Paulus, dass weder Tod noch Leben uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist ...

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 32 des 50. Jahrgangs (im Jahr 2000).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 06.08.2000

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