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Bistum Görlitz

Eine Reise ins Reich der Phantasie

Musical in Görlitz

Görlitzer Jugendliche bei den Proben für ihr MusicalNeuhausen (jk) - Unter freiem Himmel, mit einer Burg im Hintergrund, dem duftenden Kiefernwald als Kulisse, einem Live-Orchester und den Abendsternen am Himmel wird am 11. August das Musical Athanasius uraufgeführt. Das Stück, das die Zuschauer in eine Welt voller Fantasie, Abenteuer, Mystik und Zauber entführen will, ist eine Produktion der katholischen Jugendbildungsstätte Don-Bosco-Haus, Neuhausen, und des BDKJ im Bistum Görlitz.

Über 60 Jugendliche sind beteiligt. Initiator ist Jugendbildungsreferent Johannes M. Schatz. Beim Musical hat er die Gesamtleitung übernommen. Mitte Juli gab es in Neuhausen einen Workshop, bei dem nicht nur die Darsteller ihre Rollen übten. Auch an der Bühne wurde weitergebaut, Kulissen wurden angefertigt, die Kostüme geschneidert, Orchester und Kinderchor probten.

Vor knapp zwei Jahren war alles noch eine vage Idee von Johannes M. Schatz, dessen Traum es schon seit langem ist, ein komplettes Musical auf die Bühne zu bringen. Nachdem ihm der Komponist Robert Schmaler seine Mitarbeit zugesichert hatte, nahm das Projekt langsam konkrete Züge an.

Pfingsten 1999 gab es das erste Mal ein Treffen mit etwa 30 Jugendlichen im Don-Bosco-Haus, bei dem überlegt wurde, wie die Story fürs Stück aussehen kann. Die Entscheidung fiel schließlich für ein Fantasie-Stück. "Wir haben bewusst gesagt, dass wir eine Geschichte ohne erhobenen Zeigefinger machen wollen. Wir wollten einfach etwas Schönes zum Zuschauen schaffen", so Johannes M. Schatz. Einige Jugendliche arbeiteten danach die Geschichte aus und schrieben das Drehbuch. Dialoge und Liedtexte wurden geschrieben. Parallel fand ein erstes Casting für die zu besetzenden Rollen statt und erste Ideen für Bühne und Kostüme entstanden. In diesem Jahr zu Pfingsten wurden dann die Rollen verteilt. Den Machern ist es gelungen, eine A- und eine B-Besetzung auf die Beine zu stellen, die dann versetzt bei den Aufführungen spielen werden.

Eines haben alle Beteiligten schnell gemerkt: Die Zeit ist knapp bemessen. "Da bekomme ich manchmal schon Angst vor meiner eigenen Courage, wenn ich sehe, was ich losgetreten habe", meint Schatz. Zum Glück fand er viele Jugendliche, die auch hinter den Kulissen dem Stück zum Erfolg verhelfen wollen. Zum Beispiel Susanne Adam. Die 28-jährige gelernte Schneiderin ist zwar zurzeit im Erziehungsurlaub, aber sie hat trotzdem die Leitung der Kostümwerkstatt übernommen: "So ein großes Projekt habe ich noch nie gemacht. Das Aufwendigste, was ich bisher genäht habe, war mein Hochzeitskleid." Ein paar Kostüme und Requisiten konnte sie aus dem Cottbuser und dem Görlitzer Theater ausleihen, aber trotzdem gab und gibt es noch eine Menge zu tun, ehe die Kostüme für die 14 Haupt- und vier Nebenrollen fertig sind.

Raphaela Poltermann und Winfried Langner spielen beide in der A-Besetzung mit. Raphaela ist Gimli, ein liebevoller, aber tolpatschiger Gnom, und Winfried spielt Alran, den bösen Magier, der den Menschen des Dorfes Gwenlon die Fantasie raubte, um damit sein Zauberreich aufzubauen. Vor allem Winfried fühlt sich mit seiner Rolle sehr wohl: "Ich wollte gerne was Böses spielen. Es reizt mich, diese Rolle überzeugend rüberzubringen." Er hofft, dass er den Alran so spielen kann, dass die Zuschauer nicht nur das Ekel in ihm sehen.

Raphaela gefällt an ihrer Rolle, "dass sie ziemlich lustig ist, weil ich fast alles machen kann. Man kann rumspringen und rumhüpfen." Schwierig sei es, das richtige Maß zwischen Singen und Spielen zu finden. "Ich muss ständig in Bewegung sein. Das ist sehr schwer: Wenn man sich zuviel bewegt, kommt man außer Atem und dann kann man nicht mehr singen", erklärt die 17-Jährige aus Forst.

Für das Musical hat Johannes M. Schatz versucht, Sponsoren zu finden. Ein Unterfangen, "das in der christlichen Jugendarbeit ein unberechenbares Feld ist", so Schatz. Aber er hatte Erfolg: Der Ostdeutsche Rundfunk Brandenburg (ORB), die Lausitzer Rundschau und Antenne Brandenburg konnten als Medienpartner gewonnen werden. Die Sparkasse Spree-Neiße, Cottbus, das Bonifatiuswerk Paderborn und die Stiftung Demokratische Jugend Berlin sind die Hauptsponsoren. Ein Drittel der benötigten Summe von etwa 65 000 Mark kam durch öffentliche Förderer zusammen. Das letzte Drittel müssen die Musicalproduzenten nun durch Eigenmittel und den Verkauf von Eintrittskarten selbst aufbringen.

Fünf Aufführungen sind nach der Premiere noch geplant. Für 216 Zuschauer pro Vorstellung gibt es Platz. Alle Beteiligten hoffen, dass ganz viele ihr Musical sehen wollen und das es ein großer Erfolg wird. Denn: "Das Verbeugen haben wir schon geübt und das können wir wirklich gut", meint Raphaela alias Gimli.

Die Premiere findet am 11. August um 20 Uhr auf dem Freigelände des Don-Bosco-Jugendhauses in Neuhausen statt. Karten (25 und ermäßigt 12 Mark) über: Ticket-Hotline der Lausitzer Rundschau: (0 18 05) 22 20 20.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 32 des 50. Jahrgangs (im Jahr 2000).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 06.08.2000

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