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Dein Glaube hat Dich gesund gemacht

Pater Damian

Pater Damian MeyerEs ist nicht alles so, wie es sein sollte, nicht die Welt und nicht das Dasein in ihr. Nichts ist "heil" - im Sinn von "ganz". Das Leben ist beschädigt, verwundet, liegt in Trümmern. Das bestätigt unsere alltägliche Erfahrung von Leid und Krankheiten aller Art. Es ist auffällig, welchen breiten Raum im Neuen Testament die Berichte über die Krankenheilungen Jesu einnehmen. Jesus hat Kranke geheilt und durch dieses Zeichen den Anbruch des Heils im Gottesreich signalisiert. Und die Sendung an seine Jünger umfasst den Doppelauftrag: "... das Reich Gottes zu verkünden und zu heilen" (Lk 9,2).

Nicht erst die Forschungen der psychosomatischen Medizin haben die Zusammenhänge von Leib und Seele und ihren wechselseitigen Einfluss auf- und gegeneinander aufgedeckt. Jesus wuss-te, dass Angst und Schuld Krankheiten auslösen konnten. Als er einen Gelähmten wieder auf die Beine stellt, vergibt er ihm zunächst seine Sünden: "Hab Vertrauen, mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben!" (Mt 9,2). Damit zeigt er, wo das eigentliche, in die Tiefe gehende Problem des Kranken lag.

Ein mächtiger, von Rückenschmerzen geplagter Herrscher rief einen heiligen Priester zu sich, von dem es hieß, er besitze heilende Kräfte. "Gott wird Euch helfen", sagte der Priester. "Doch zuvor wollen wir versuchen, den Grund dieser Schmerzen zu verstehen. Die Beichte hilft dem Menschen, seinen Problemen ins Angesicht zu sehen." Und der Priester begann, den König über sein Leben auszufragen, angefangen damit, wie er mit seinen Nächsten umging, bis hin zu den Sorgen seines Reiches wollte er alles wissen. Der König, den es verdross, über seine Probleme nachzudenken, wandte sich an den heiligen Mann: "Ich möchte darüber nicht sprechen. Bringt mir jemanden, der mich heilt, ohne Fragen zu stellen." Der Priester kam eine halbe Stunde später mit einem anderen Mann zurück. "Hier habt Ihr, was Ihr braucht", sagte er. "Mein Freund ist Tierarzt. Er redet nicht mit seinen Patienten".

Glücklich, wer im Glauben in den gewaltigen Psalm einstimmen kann, der Leib und Leben, Schuld und Krankheit ins Gotteslob umzusetzen wagt: "Lobe den Herrn, meine Seele / und alles in mir seinen heiligen Namen! Lobe den Herrn, meine Seele / und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat: der dir all deine Schuld vergib t / und all deine Gebrechen heilt, der dein Leben vor dem Untergang rettet / und dich mit Huld und Erbarmen krönt, der dich dein Leben lang mit seinen Gaben sättigt /, wie dem Adler wird dir die Jugend erneuert." (Ps 103,1-5).

Pater Damian Meyer

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 33 des 50. Jahrgangs (im Jahr 2000).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 13.08.2000

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