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Aus der Region

Landesausstellung über Leben und Wirken des jungen Bach

Erfurt

Eine Kirche als AusstellungsraumErfurt (ep) - Ein facettenreiches Bild der ersten drei Lebensjahrzehnte Johann Sebastian Bachs vermittelt die Erste Thüringer Landesausstellung "Der junge Bach - Weil er nicht aufzuhalten ..." in der Erfurter Predigerkirche. Noch bis zum 3. Oktober sind in der Ausstellung anläss-lich des 250. Todestages des großen Barockmusikers rund 600 Exponate zu sehen, die über Leben und Schaffen des Organisten und Komponisten zwischen 1685 und 1717 in Thüringen informieren. Nur angerissen wird das spätere Wirken Bachs als Hofmusiker in Köthen und als Thomaskantor in Leipzig. Zu den kostbarsten Exponaten, die aus Deutschland, Ungarn, Österreich und Großbritannien zusammengetragen wurden, gehören Notenhandschriften von Kirchenkantaten aus der Weimarer Zeit und frühe Orgelchoräle. Zu sehen sind aber auch zahlreiche alte Instrumente.

Die sehenswerte Ausstellung wird in neun in die Seitenschiffe der Kirche gut eingepassten Kabinetten sowie im Hauptschiff und im einstigen Klosterrefektorium der Dominikaner präsentiert. Zunächst wird rechts in einer Ausstellungskoje über die Musikorganisation um 1700 informiert. Im gegenüberliegenden Raum wird der interessierte Besucher mit der großen Bachfamilie bekannt gemacht, in der viele Musiker waren. In weiteren Kabinetten werden die Lebens- und frühen Schaffensstationen nachgezeichnet: Eisenach, Ohrdruf und Lüneburg, Arnstadt, Mühlhausen, Weimar. Ausstellungsräume um das Hohe Chor der Kirche gehen auf europäische Musiker ein, die Bach beeinflussten, und widmen sich der Bachrezeption. Ein Durchgang führt zum Bachcafé, in dem neben Büchern zur Ausstellung die CDs zum Kauf angeboten werden, die der Besucher zuvor an den rund 60 Hörstationen der Exposition kennenlernen konnte. Denn in jedem Kabinett gibt es meherere Gelegenheiten, sich mittels eines am Eingang ausgeliehenen Kopfhörers ergänzend zu den Informationen und Dokumenten auch einen musikalischen Eindruck von den jeweilien Werken zu verschaffen. Im Refektorium des einstigen Dominikanerklos-ters ist eine Dorforgel aus Seeba zu besichtigen. Hier wird ein kleiner Einblick in den Orgelbau zur Zeit Bachs vermittelt.

Für den Rundgang sollte sich der musikalisch nicht so versierte Besucher den für drei Mark erhältlichen kleine Ausstellungsführer kaufen oder an einer Führung (vier Mark pro Person) teilnehmen, die täglich 10.30 Uhr und 14.30 Uhr oder für Gruppen nach Vereinbarung stattfinden.

Öffnungszeiten wochentags 10 bis 18 Uhr, mittwochs 10 bis 22 Uhr, sonntags 12 bis 19 Uhr. Eintritt: acht Mark, Ermäßigte vier Mark, Schüler drei Mark, Familienkarte 15 Mark.

Infos / Anmeldung zu Führungen: Tel. (03 61) 5 62 48 88. Die Predigerkirche befindet sich in der Meister-Eckehart-Straße zwischen Angerbrunnen, Fischmarkt und Domplatz.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 34 des 50. Jahrgangs (im Jahr 2000).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 20.08.2000

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