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Bistum Erfurt

Mit Leidenschaft und Interesse für die Kunst

Erfurt

Im Gespräch mit DombesuchernErfurt (ep) - "Man muss für diese Aufgabe Leidenschaft und Interesse mitbringen", sagt Lucia Pasqualini in fast perfektem Deutsch. Die junge Italienerin sitz gemeinsam mit ihrem niederländischen Mitstreiter Gregory de Vleeschouwer im Eingangsbereich des Erfurter Domes und wartet auf "Kundschaft". ARC ist in großen, von Hand mit einem Faserstift geschriebenen blauen Lettern auf einem Plakat der Infowand hinter ihnen zu lesen. Die Buchstaben stehen für Accueil, Rencontre, CommunautÈ, also für Empfang, Begegnung und Gemeinschaft.

Begegnung, Kontakt, Gemeinschaft mit jungen Leuten aus anderen europäischen Ländern nennen die beiden denn auch als ersten Beweggrund dafür, dass sie bereit sind, bei freier Kost und Logie für drei oder vier Wochen ohne Entlohnung Besucher in großen Kirchen Europas in der Sprache der Interessierten zu führen. "Wir bringen die Stein zum Sprechen", sagt die 24-jährige Lucia, die auch schon in der Kathedrale von Canterbury, in der Londoner Westminster Abbey und in den Domen von Köln und Speyer geführt hat und die in ihrer ARC-Landesgruppe in Italien für den Kontakt zu den Mitstreitern in Großbritannien zuständig ist. Die ökumenische Organisation ARC ist eine Gruppierung, die zu der Vereinigung Ars et Fides (Kunst und Glaube) gehört.

"In der Westminster Abby waren wir gleichzeitig je zwei Italiener, Franzosen und Spanier sowie ein Niederländer, also eine ganz schöne Truppe zusammen", erzählt die examinierte Politikwissenschaftlerin aus Rom weiter. Der Erfurter Dom sei in dieser Hinsicht eher noch ein Versuch.

Wie sie ist auch Gregory de Vleeschouwer aus Antwerpen nicht zuletzt aus Interesse an der Situation in den neuen Bundesländern nach Erfurt gekommen. "Ich wollte gern ein wenig Ostdeutschland kennenlernen und zugleich auch meine deutschen Sprachkenntnisse erweitern", sagt der 19-jährige Handelsingenieur. "Zudem ist es ein Erlebnis, so großartige Kunst kennenzulernen, und eine gute Erfahrung, Menschen mit dieser Kunst bekannt zu machen", sagt de Vleeschouwer.

Als es kurz vor 12 Uhr ist, machen sich die beiden jungen Leute gemeinsam mit Touristenseelsorgerin Cordula Hörbe auf den Weg zum Altar im Hohen Chor. In einer kurzen Mittagsandacht beten sie gemeinsam mit der Gemeindereferentin in mehreren Sprachen ein Mittagsgebet mit dem Besuchern des Domes.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 34 des 50. Jahrgangs (im Jahr 2000).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 20.08.2000

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