Wer Kinder erzieht, soll weniger zahlen
Katholischer Familienbund
Erfurt (tdh) - Einen "an der Kinderzahl orientierten Entlastungsfaktor bei der Berechnung der Rentenbeiträge" hat der Thüringer Landesgeschäftsführer des Katholischen Familienbundes, Kurt Herzberg, verlangt. Nur so sei eine verstärkte Anerkennung der Erziehungsleistung von Eltern bei der Reform des Rentensystems familiengerecht umsetzbar, sagte Herzberg in der vergangenen Woche in Erfurt. "Wir alle wissen: Wer die Erziehungsarbeit der Eltern in der Familie bei der Reform des Rentensystems nicht ausreichend anerkennt, muss sich nicht wundern, wenn wir bald über das Ende des Systems reden."
Familien sollten vor allem in der Phase entlastet werden, in der "die Kinder ihre Eltern brauchen und der Geldbeutel ohnehin besonders strapaziert ist. Herzberg: "Wer Kinder hat, zahlt weniger Beitrag an die Rentenkasse, weil der ,generative Beitrag' ohnehin eine zentrale Säule der Sicherung des staatlichen Gemienwesens ist."
Familiengerechtigkeit sei zudem für den Aufbau einer privaten Altersvorsorge notwendig. Da das Erwerbsleben meist von Frauen wegen der Kinder unterbrochen wird, brauchten Familien eine angemessene Förderung zum Aufbau einer eigenen Altersvorsorge. Herzberg: "Wenn Errwerbsbiografien wegen der Kinder unterbrochen sind, darf dies nicht zu einem Bumerang werden.
Die Gesellschaft brauche hinsichtlich der Rentenpolitik "die Kraft zum Konsens". Die Fragen seien zu wichtig, um "parteipolitisch ausgeschlachtet" zu werden, so der Landesgeschäftsführer. "Wir brauchen trotz aller Unterschiede Einigkeit in den Grundfragen. Familiengerechtigkeit ist eine solche Grundfrage. Wir brauchen einen Konsens für Familien.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 27.08.2000