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Bistum Erfurt

Christliche Bücher, Kreuze, Kerzen

Dingelstädt

Adelheit Strecker in ihrem BuchladenDingelstädt (ep) - "Wenn ich nicht das christliche Eichsfeld hinter mir gehabt hätte, hätte ich den Schritt nicht wagen können", sagt Adelheid Strecker. Und sie sagt es sehr bewusst.

Zum 1. September 1990, also vor genau zehn Jahren, eröffnete die gelernte Buchhändlerin im eichsfeldischen Dingelstädt ein Buchgeschäft mit vorwiegend christlichem Sortiment: Bücher, Kerzen, Kreuze ... "Es sollte von Anfang an eine christliche Buchhandlung sein", sagt Frau Strecker, die in einer katholischen Familie im eichsfeldischen Hüppstedt aufwuchs und es "von klein auf mit den Büchern hatte", wie sie sich erinnert. "Wir haben damals ein großes Fenster in die Wand unseres Wohnzimmers gebrochen, das Schaufensterglas mussten wir uns noch in Eschwege besorgen, da es so große Scheiben in der DDR nicht gab", sagt Frau Strec-ker. Die ersten Bücher und Kreuze wurden in Ermangelung einer entsprechenden Einrichtung in den Wohnzimmerschrank gestellt. "Mein Mann hat einen Brennstoffhandel von seinen Vorfahren übernommen", erzählt Frau Strecker über ihre Beweggründe. "Wir haben sehr früh erkannt, dass mit der Wende die Gasheizungen kommen und Kohle oder Öl nicht so gefragt sein würden. Dies war für mich eine Chance, von der Büroarbeit im Geschäft meines Mannes weg zu kommen und mir einen Traum zu erfüllen", sagt die 54-Jährige, die bis zur Geburt ihrer Kinder in Mühlhausen in einer Volksbuchhandlung gearbeitet hatte.

"Die ersten Kunden, die in mein Geschäft kamen, waren voller Euphorie und Freude", erinnert sich die Buchhändlerin. "Dass es sowas gibt, soviele verschiedene Kreuze, so schöne Taufkerzen ...", hätten viele gestaunt. Durch Mund-zu-Mund-Propaganda sei der Laden schnell bekannt geworden, so dass viele schon aus Neugier kamen und der Geschwister-Scholl-Buchhandlung in der Einkaufsstraße von Dingelstädt bis heute treu geblieben sind.

Von einer befreundeten Buchhändlerin in Köln ließ sich Adelheid Strecker die ersten Tipps geben, welche Verlage wichtig sind, und wo man überall Kontakte herstellen muss. Da zu diesem Zeitpunkt noch das nötige Westgeld fehlte, half ihr nach einigem Suchen der Verlag Butzon & Bercker auf die Sprünge. "Ich kann dem Verlag nur ein großes Dankeschön sagen", sagt Frau Strecker, die von dem Unternehmen ein großes Sortiment an Büchern, Kreuzen und ähnlichem erhielt und ein halbes Jahr volles Rückgaberecht eingeräumt bekam. Dank der zahlreichen Eichsfelder, die für die eigene Gottesdienstmitfeier, für Taufe oder Erstkommunion Bücher und anderes kauften, begann die Buchhandlung zu florieren, so dass der Laden in der Geschwister-Scholl-Straße mehrfach erweitert wurde und inzwischen eine große Verkaufsfläche zur Verfügung steht.

Als Frau Strecker merkte, dass sich Gemeinden und neu gegründete Verbände Fahnen zulegen wollten, kümmerte sie sich um die Beschaffung. Mit der Entstehung des Südeichsfelder Krippenweges richtete sie einen Krippenverkauf ein und ist damit auch bei der jährlichen Eröffnung des Krippenweges in Küllstedt präsent. Vor vier Jahren erweiterte sie ihr Sortiment und richtete eine Abteilung mit Tee ein. "Ich brauchte einen zusätzlichen Anziehungspunkt in meinem Laden." Im übrigen passe Tee gut zu einer Buchhandlung: "Wer ein gutes Buch liest, trinkt dazu auch gern einen guten Tee und umgekehrt."

Frau Strecker verbindet mit ihrem Geschäft ein zentrales Anliegen: "Ich möchte den Menschen mit meinem Angebot helfen, die Feste wie Erstkommunion und Trauung, aber auch den christlichen Jahreskreis zu gestalten", sagt sie. "Die jungen Leute lassen ihre Kinder taufen. Ich habe die Taufkerze oder den Patenbrief. Menschen trauern um Verstorbene. Ich habe die entsprechende Beileidskarte."

Heute sind in der Buchhandlung fünf Mitarbeiter tätig, darunter auch ihr Sohn David, der den Laden einmal weiterführen soll. "Wenn Gemeinden und Pfarrer es wünschen, fahren wir im Herbst in die Pfarreien, um Kalender, darunter zum Beispiel den Abreißkalender des St. Benno-Verlages, zu verkaufen", sagt Frau Strecker. Zu dem sei man bei den meisten Wallfahrten im Eichsfeld präsent. Selbstverständlich könnten Kunden ihrer Buchhandlung auch via Telefon oder per Internet Bücher und andere Dinge bestellen.

Inzwischen hat die Geschäftsfrau längst die Advents- und Weihnachtszeit im Blick. Ab Mitte Oktober können ihre Kunden in einem nochmals vergrößerten Ladenraum auch wieder aus einem reichen Sortiment Krippen und entsprechendes Zubehör auswählen.

Hinweis: Christliche Buchhandlungen in Ihrer Nähe finden Sie unter www.christliche-buchhandlungen.de
Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 36 des 50. Jahrgangs (im Jahr 2000).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 03.09.2000