Vor 25 Jahren die ersten ständigen Diakone geweiht
Magdeburg
Magdeburg (jk) - Vor 25 Jahren wurden im Bischöflichen Amt Magdeburg die ersten drei ständigen Diakone geweiht. Dieses Jubiläum wurde am 16. September gefeiert. Mit dabei waren die drei Diakone der ersten Stunde: Johannes Hoffmann, Richard Schelenz und Bernhard Zülicke. Zülicke, der als einziger der drei noch nicht im Ruhestand lebt, ist Sprecher der ständigen Diakone im Bistum Magdeburg. In der bundesweit organisierten Arbeitsgemeinschaft der ständigen Diakone nimmt er einmal im Jahr am Treffen auf Bundesebene teil und vertritt die derzeit 30 ständigen Diakone des Bistums. Er leitet außerdem das Referat Kirchenmusik des Bistums und ist Diakon in der Pfarrei St. Marien in Magdeburg-Sudenburg. Über seine Berufung sagt er heute: "Für mich steht der Dienst in der Gemeinde im Mittelpunkt. Es ist wichtig, sich um das Heil der Menschen zu kümmern."
Die Jubiläumsfeier begann mit einem Gottesdienst, den Weihbischof Gerhard Feige gemeinsam mit Prälat Dieter Lehnert, der fast 25 Jahre lang Ausbilder der Diakone war, und mit Pfarrer Paul Schelenz in der Magdeburger St.-Sebastians-Kirche zelebrierte. Die drei Jubilare assistierten dabei.
In seiner Predigt wies der Weihbischof darauf hin, dass die Männer, die sich vor 25 Jahren für das ständige Diakonat entschieden haben, zu verschiedenen Punkten "Ja" gesagt hätten. Ein Ja zum Ruf Gottes, weil dieser Beruf nicht irgendein Job sei, sondern mit Gott und dem Dienst für ihn zu tun habe. Außerdem hätten sich die Männer auch für ein "Ja zum kleinen Weg" entschieden. Sie hätten nicht in ihre Karriere investiert, sondern wären zum Dienst in der Kirche, zum Dienen bereit gewesen. Als drittes würde sich ein ständiger Diakon auch für das "Ja zur Kirche" entscheiden. "Das ist zunächst eine Entscheidung für ihre göttliche und ihre menschliche Seite", so Feige, "später dann sagt man Ja zu einem konkreten Pfarrer und seiner Gemeinde." Er appellierte an seine Zuhörer: "Das Ja von damals kann nicht abgehakt werden, sondern muss immer wieder neu bestätigt werden."
Nach dem Gottesdienst gab es einen Vortrag von Adalbert Keller aus dem Bistum Augsburg. Er sprach über das Diakonat zur Zeit der Antike. In Folge des Zweiten Vatikanischen Konzils wurde es erlaubt, dass sich verheiratete Männer als ständige Diakone in den Dienst einer Kirchengemeinde stellen. Doch das war keine neue Erfindung: In der frühen Kirche gab es bereits das Amt des Ständigen Diakons. Ein wunder Punkt für das Diakonat sei es, dass über 1000 Jahre lang dieses Amt nur als Durchgangsstufe verstanden wurde und im pastoralen Feld einer Gemeinde keine Rolle spielte. "Der Raupendiakon muss sich erst zum Schmetterling Priester entwickeln", so Keller über das Bild des Diakons in der Gemeinde. Nach dem Konzil war die Ausgestaltung des ständigen Diakonats offen. Es käme nun darauf an, die vielseitigen Bereiche, in denen Diakone eingesetzt werden können, zu beachten. Das verlange auch eine Überprüfung des zurückgelegten Weges. "Vor 25 Jahren war es ein Beginn ins Ungewisse. Das Ungewisse gibt es auch heute noch", so Bernhard Zülicke. Doch Weihen bis ins Jahr 2000 hinein würden zeigen, dass doch eine gewisse Kontinuität bestehe.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 24.09.2000