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Bistum Dresden-Meißen

Einsatz für Mitmenschlichkeit

Rechtsextremismus

Dresden (kna) - Der Diözesanrat des Bistums Dresden-Meißen hat zum Widerstand gegen den Rechtsextremismus aufgerufen. In einer Ende September vom Vorstand des Diözesanrates in Dresden verbreiteten Presseerklärung verurteilte die höchste Laienvertretung des Bistums "die kriminellen Taten einer kleinen Zahl hemmungsloser Gewalttäter" gegen Ausländer, Behinderte, sozial Benachteiligte und anders Denkende.

Auf die Rechtsbrecher sei eine "harte und schnelle Antwort des Staates" erforderlich und "die ganze Strenge des Gesetzes anzuwenden". Der Diözesanrat betonte zugleich, Repression könne nicht das einzige Mittel gegen die Gewalttaten von Anhängern rechtsextremer Ideologien sein. Notwendig sei es auch, die Ursachen der Gewalt zu ergründen. Im Osten Deutschlands bestehe stärker als im Westen der Wunsch nach Beständigkeit und Sicherheit. "Dies kann erklären, nicht aber entschuldigen, warum manche Mitbürger im Fremden und im Anderssein etwas Bedrohliches sehen und ein Klima von dumpfem Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit dulden", heißt es in der Erklärung wörtlich. Diese "schweigende Gleichgültigkeit" führe bei den Gewalttätern zu der Meinung, "im Sinne eines wie immer gearteten Volkswillens zu handeln".

Der Diözesanrat ruft die Gläubigen des Bistums und "alle Menschen guten Willens" auf, unduldsam gegen die zu sein, die Feindseligkeit gegenüber Fremden und Andersartigen zeigen und die Leben und Würde ihrer Mitmenschen verletzen. Diese Haltung müsse sowohl im Privaten als auch in der Öffentlichkeit gelten.

"Dort, wo Mitmenschlichkeit verloren gegangen zu sein scheint, ist sie wieder herzustellen", schreiben die Verfasser der Erklärung. Konflikte ließen sich nachhaltig nur auf gewaltfreiem Wege lösen. Deshalb sei es die Aufgabe aller, der Gefahr aktiv zu wehren, die der Gesellschaft von den Rechtsextremisten drohe.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 41 des 50. Jahrgangs (im Jahr 2000).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 08.10.2000

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