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Verlieren kann man nichts dabei, nur gewinnen

Fachmesse "Ecclèsia"

Leipzig (tdh) - Bänke, Kreuze, Kelche, Kerzen, Lautsprecher, Sakristeiglocke: Wie leer sähe eine Kirche aus, wenn es nicht Handwerker gäbe, die all das fertigen, was zum Feiern eines Gottesdienstes gebraucht wird. Die Kirchenfachmesse "Ecclèsia", die dieses Jahr von 26. bis 28. Oktober in Augsburg stattfindet, bietet Herstellern von Kirchenbedarf zum fünften Mal eine Plattform, auf der sie sich ihrer Zielgruppe präsentieren können. Betriebe aus den Bistümern Dresden-Meißen, Magdeburg und Erfurt berichten, welche Erwartungen sie an diese Verkaufsausstellung knüpfen.

"Gute Kontakte, interessante Gespräche und vielleicht auch den einen oder anderen Auftrag" erhofft sich der Chemnitzer Mathias Heck. Bereits in vierter Generation betreibt er die Silberschmiede der Familie. Auf der Ecclèsia will er eine Auswahl seiner Werke zeigen: Ein großes Kruzifix aus Kupfer findet sich ebenso darunter wie ein Osterkerzenleuchter aus Emaille, Aluminium und Acrylglas, ferner ein besonders schlicht gestaltetes ewiges Licht. Außerdem möchte Heck eine "lebende Werkstätte" einrichten, in der Messebesucher beobachten können, wie er mit alten Werkzeugen, beispielsweise Treibhämmern, einen Kelch herstellt.

Bereits fertige Produkte bringt Andreas Perrot mit nach Augsburg: Glockenspiele, Zifferblätter, Zeiger und Schlagwerke präsentiert das im Schwarzwald ansässige Unternehmen gemeinsam mit seiner Leipziger Tochterfirma Zachariä. Dieser Betrieb besteht bereits seit 1808 und ist laut Perrot Deutschlands "älteste Turmuhrfirma".

Auf der Ecclèsia möchte der Geschäftsmann "an Kunden rankommen, die uns nicht kennen" und so den Bekanntheitsgrad seines Unternehmens erhöhen. Außerdem sollen Architekten, Pfarrern, Kirchenvorständen und Pfarrgemeinderäten neue Artikel vorgestellt werden. Besonders interessant für ostdeutsche Besucher seien elektronische Läutemaschinen, denn sie schonten beim Läuten das Bauwerk.

Da die naturgeölten Kirchenmöbel, die seine Firma für die Sankt-Kilian-Gemeinde im thüringischen Bad Liebenstein geschaffen hat, "sehr begeistert aufgenommen" worden seien, wolle er diese auch anderen anbieten. So beschreibt Matthias Fleischer sein Motiv für die Beteiligung an der Ecclèsia.

Als Muster nimmt er einen kleinen Zweisitzer mit integriertem Filzpolster mit nach Augsburg, daneben einen Ambo, Eichenstühle, Priestersitze. Und an wen wendet sich Fleischer mit seinen Ausstellungsobjekten? "An alle, die sich für so was interessieren, besonders solche, die einen Kircheneubau im Sinn haben oder ihre Kirche neu einrichten wollen", erklärt der Geschäftsführer.

"Verlieren kann man nichts dabei, nur gewinnen", hat sich Roger Illing vom gleichnamigen Dachdeckerbetrieb in Stadtlengsfeld gedacht, als er beschloss, in diesem Jahr erstmals auf der Ecclèsia auszustellen. Ein rund zwei Meter hohes Turmmodell werde er dort mit einer Schieferdeckung versehen, erläutert Illing seinen Ausstellungsbeitrag - beileibe nicht das erste Kirchendach, das unter seiner Regie entsteht. Mehrere Fotoalben mit Aufnahmen früherer Arbeiten sollen Architekten auf seine Firma aufmerksam machen.

Auch in den alten Bundesländern bekannt zu werden, dieses Ziel verfolgt Bringfried Wege mit seinem Messestand. "Tragbare Beschallungsanlagen" will der Bad Schmiedeberger Geschäftsmann den Besuchern der Ecclèsia vorführen. Ganz einfach ausgedrückt seien das "Lautsprecher mit Verstärkersystem". Und die könnten überall mit hingenommen werden - in Kapellen und an Gräber ebenso wie zu Jugendtreffen unter freiem Himmel.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 42 des 50. Jahrgangs (im Jahr 2000).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 15.10.2000

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