Jetzt 4 Wochen kostenfrei Tag des Herrn lesen!
Bistum Magdeburg

Äbtissin Schenkl warb in den USA um Sponsoren

Kloster Helfta

Äbtissin Assumpta SchenklHelfta (dw) - "Wenn es nicht zum Baustopp kommen soll, brauchen wir schon noch einiges an Geld." Äbtissin Assumpta Schenkl lächelt gelassen, als sie das erzählt. Mit ihrer Mischung aus Gottvertrauen, kreativen Ideen und tatkräftiger Arbeit war sie bereits beim ersten Abschnitt des nur aus Spenden finanzierten Wiederaufbaus von Kloster Helfta erfolgreich.

Bis zum Frühsommer nächsten Jahres möchten die Zisterzienserinnen ein Stallgebäude zum Gästehaus mit 30 Zimmern umbauen. Der ursprünglich für Besucher geplante Klostertrakt wurde bereits in den Klausurbereich einbezogen, als die Schwestern das Konventsgebäude im vergangenen Jahr bezogen. Zuvor hatte der Orden damit gerechnet, mit sechs bis acht Schwestern in Helfta zu beginnen, heute leben hier bereits 14 Ordensfrauen und eine Kandidatin.

Das erzählte die Äbtissin vor einigen Tagen auch mehreren Millionen Fernsehzuschauern in einer Live-Sendung des amerikanischen Fernsehsenders Eternal Word Television Network (EWTN). Zur Reisegruppe, die vom 5. bis 13. Oktober mit Assumpta Schenkl in den Vereinigten Staaten unterwegs war, gehörte unter anderem eine amerikanischen Dolmetscherin, die seit einiger Zeit mit den Zisterzienserinnen in Helfta lebt, der Magdeburger Ordinaritasrat Willi Kraning, und Vertreter des Katholischen Siedlungswerkes St. Gertrud, das die Bauarbeiten in Helfta koordiniert. Sie besuchten Bischöfe in New York und Atlanta, Kirchen und Bankhäuser. Prospekte über Helfta hatten die Schwestern zuvor eigens auf Englisch drucken lassen. Auch über Sachsen-Anhalt hatten sie einiges Informationsmaterial im Gepäck und waren so auch noch als Botschafter ihres Bundeslandes unterwegs. Schwester Assumpat widmete die meiste Zeit jedoch dem Medienhaus EWTN in der Nähe von Birmingham im Bundesstaat Alabama, das neben dem Fernsehsender auch ein großes Hörfunkstudio betreibt, in dem ein langes Interview mit ihr aufgezeichnet wurde. Darüber hinaus produzierte sie eine Reihe von Kurzbeiträgen für Hörfunk und Fernsehen zu geistlichen Themen.

Die Klarissenschwester "Mother Angelica" hatte das Medienhaus vor 20 Jahren mit dem Ziel gegründet, den christlichen Glauben mit journalistischen Mitteln zu verbreiten. Sie vertraut dabei nicht zuletzt auf die geistliche Kraft aus der ständigen Anbetung ihres Konventes. Bis zu 65 Millionen Haushalte in aller Welt kann EWTN mit seinen englisch- und spanischsprachigen Programmen, in denen sich Mother Angelica immer wieder auch für konkrete Projekte engagiert, erreichen. Eindrucksvoll für Äbtissin Assumpta waren insbesondere die lebhaften Zuschauer- und Hörerreaktionen, die der Sender erfährt. Rund ein Dutzend Mitarbeiter waren allein damit beschäftigt, eingehende Briefe zu beantworten. Bei ihren amerikanischen Gesprächspartnern fiel ihr immer wieder die große Hilfsbereitschaft, die Freundlichkeit und die Toleranz in Glaubensfragen auf. Der Wiederaufbau des Klosters Helfta stieß bei vielen ihrer Zuhörer auf großes Interesse. "Den meisten war nicht klar, welche Auswirkungen der Sozialismus hier auf das Glaubensleben der Menschen gehabt hat", erzählt die Ordensfrau. Für einige waren der Bezug zu Mittelalter und Mystik Anknüpfungspunkte, mehr über Helfta wissen zu wollen. "Gerade die heilige Gertrud ist in Nordamerika keine Unbekannte".

Gespannt ist Assumpta Schenkl nun auf die Echos auf ihre Helfta-Sendungen. "Es wäre schön, wenn sich aus dieser Reise dauerhafte Kontakte entwickelten", sagt sie. Eine Einladung, im nächsten Jahr noch einmal für eine Woche über den "großen Teich" zu fliegen, hat sie bereits in der Tasche.



Siehe auch: Das Kloster Helfta im Internet

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 42 des 50. Jahrgangs (im Jahr 2000).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 15.10.2000

Aktuelle Empfehlung

Der TAG DES HERRN als E-Paper - Jetzt entdecken!

Aktuelle Buchtipps