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Bistum Görlitz

Seelsorge der Zukunft

Pastoralplan für Görlitz

Görlitz (mh) - Bis zum Sommer nächsten Jahres sollen die Arbeiten an einem Pastoralplan für das Bistum Görlitz abgeschlossen sein. Das kündigte Seelsorgeamtsleiter Alfred Hoffmann auf der Pastoralkonferenz des Bistums Mitte Oktober an. Anliegen solle es sein, Akzente für die Entwicklung der Seelsorge in den nächsten Jahren zu setzen. Es gehe dabei um eine "Bündelung der Kräfte" und die Vorbereitung auf "vielleicht einmal notwendige Veränderungen". Das Motto heiße aber: "Nicht Abbruch, sondern Aufbruch".

Bischof Rudolf Müller nutzte die Konferenz um den Entwurf eines Vorwortes für den Pastoralplan vorzustellen. Bedingt durch die Veränderungen, Unsicherheiten und Spannungen, die die moderne Zeit mit sich bringe, seien viele Menschen auf der Suche nach einem tieferen Sinn und Ziel.

"Unser Glaube ist angefragt", heißt es in dem Vorwort einerseits. Andererseits stehe aber -vor allem aufgrund der zurückgehenden Zahlen - die Frage, ob die Kirche in Zukunft ihrem Sendungsauftrag gerecht werden könne. Die damit verbundenen Überlegungen sollten aber nicht Angst machen. Es gelte vielmehr Vorsorge für die Seelsorge der Zukunft zu treffen. In der gegenwärtigen Situation gehe es nicht nur um das Überleben der Kirche, sondern um Chancen, die es zu nutzen gelte.

Mit der Erarbeitung eines Pastoralplans war 1996 begonnen worden. Für die damalige Pastoralkonferenz unter dem Thema "Wohin gehst du, Bistum Görlitz?" waren Fragebögen an die Gemeinden verschickt worden. Trotz der "ungeschminkten Darstellung der Situation" sei diese Konferenz von Optimismus geprägt gewesen, so Hoffmann.

Mit einem Zehn-Punkt-Plan sei man dann erste konkrete Schritte gegangen, habe zum Beispiel Stellenbeschreibungen für pastorale Mitarbeiter erstellt oder einen Begegnungstag für Ehrenamtliche durchgeführt. Eine Religiöse Kinderwoche auf Bistumsebene gehört seither dauerhaft zum jährlichen Veranstaltungsprogramm.

In den letzten Monaten hat sich nun eine Arbeitsgruppe mit der theologischen Einordnung des Pastoralplans beschäftigt. "Wir sehen schon die neue Stadt" heißt das Leitbild. Darin wird vor allem auf den Gottesdienst als zentralen Punkt kirchlichen Lebens verwiesen.

Das Leben in der Gemeinde finde aber nicht um ihrer selbst willen statt, sondern es soll die Menschen im Umfeld anziehend und neugierig machen. Daraus erwachse dann auch der Einsatz für die Armen und Bedrängten. Eine Gemeinde, die so lebe, verlasse die "Mentalität der Nische".

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 44 des 50. Jahrgangs (im Jahr 2000).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 29.10.2000

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