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Bistum Magdeburg

Paten-Tante der Kinder von Mairi

Bernadette Albrecht engagiert sich mit Mitstreitern für Kinder in einem brasilianischem Dorf

Bernadette Albrecht Magdeburg / Mairi (tdh) -"Ich habe mich in Brasilien verliebt. Und in die armen Kinder, die dort leben", sagt Bernadette Albrecht (24). Als die aus Ballenstedt stammende junge Frau 1995 für 16 Monate freiwillig als Missionarin auf Zeit in das lateinamerikanische Land ging, wollte sie eigentlich nur raus: Raus aus Deutschland, raus von zu Hause und aus dem eigenen eingefahrenen Lebensrhythmus. Sie fand sich -fast als einzige Deutsche -im äquatornahen trockenen und schwarzen Nordosten Brasiliens wieder, wo sie als Kindergärtnerin und Mütterberaterin arbeitete und als Jugendliche in der katholischen Kirchgemeinde des Dorfes Mairi lebte. Und eines Tages war sie "verliebt", verliebt in dieses Land und seine Menschen, vor allem die Kinder.

Als Bernadette Albrecht dann 1997 aus Brasilien zurückkam, begann sie neben ihrem Sozialpädagogigstudium mit Freunden nach Paten für die Kinder zu suchen, die sie in Brasilien zurückgelassen hatte. Unter dem Motto "Moradia und Vida -Wohnen und Leben" entstand ein Patenschaftsprojekt für die Kinder in der Kleinstadt Mairi im Bundesstaat Bahia, das inzwischen gute Früchte trägt. Als Bernadette Albrecht im Mai 1998 das erste Mal nach ihrem Weggang wieder Mairi besuchte, machte sie ihre Idee vor Ort bekannt und fand Mitstreiter in Brasilien. Im November des gleichen Jahres kam die erste Patenschaft zu stande.

"Mairi liegt in einer der ärmsten, strukturschwächsten Regionen im trockenen Inland Brasiliens", sagt Frau Albrecht. "Eltern fehlt hier meist das Geld, ihren Kindern eine Schulbildung zu bezahlen. Die staatliche Schule ist zwar kostenlos, aber völlig unzureichend. Es gibt jedoch auch eine private Schule in Mairi mit im Gegensatz zur staatlichen Schule kleinen Klassenverbänden, motivierten Lehrern und guten Arbeitsmaterialien und -methoden."

Über die persönlichen Patenschaften im Rahmen des Projekts "Moradia und Vida" wird die Ausbildung von armen Kindern an der Privatschaule finanziert, außerden das nötige Schulmaterial und Basisdinge für das Leben der Familie wie die Installation eines Waschbeckens oder die Anschaffung eines Bettes. Der Patenschaftsbeitrag liegt bei 25 Euro pro Kind und Monat. Derzeit werden zehn Kinder unterstützt. Demnächst soll eine Halbtagsstelle für eine Familienbetreuerin eingerichtet werden. Daneben sammelt "Moradia und Vida" aber auch Spenden für die einmalige Unterstützung von bedürftigen Familien für den Bau eines kleinen Hauses.

"Patentante" Bernadette Albrecht besucht von Zeit zu Zeit die kleinen Schützlinge und ihre Betreuer in Brasilien und versorgt die Paten in Deutschland mit Informationen über die Situation der Patenkinder und die Lage in dem südamerikanischen Land. Halbjährlich erhalten die Paten zudem einen Brief aus Mairi mit Fotos, selbst gemalten Bildern ihrer Schützlinge, aber auch liebevollen, dankbaren und neugierigen Zeilen. Unterstützt wird das Projket durch Freunde in Deutschland und Brasilien und von Seiten des Malteser Hilfsdienstes Ballenstedt und Magdeburg.

Wer die Aktion unterstützen will, kann sich an den Tag des Herrn wenden.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 3 des 52. Jahrgangs (im Jahr 2002).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Freitag, 18.01.2002

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