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Bistum Magdeburg

Ugandisch-mansfeldische Melodien

Hettstedt

Hettstedt (dw) - Afrikanische Rhythmen und deutsche Blasmusik, auf dieses musikalische Experiment ließen sich Jugendliche der St. Joseph's Kolping-troup aus der ugandischen Diözese Hoima und des Jugendblasorchesters Mansfelder Land am 22. Oktober bei einem gemeinsamen Benefiz-Konzert in Hettstedt ein - und das fast ganz ohne gemeinsames Proben. Wegen eines Flugzeugdefekts waren die ugandischen Musiker nämlich erst einen Tag später als ursprünglich geplant in Deutschland eingetroffen.

Ihr Bischof Deogratias Byabazaire feierte am Vormittag des Konzerttages einen Gottesdienst im Berufsbildungswerk. Uganda gehört zu den sieben Ländern aus vier Kontinenten, die die Kolping-Einrichtung vor einigen Jahren für ein internationales Partnerschaftsprojekt ausgewählt hatten. Jedes der Wohnheime, in denen die Jugendlichen während ihrer Ausbildungszeit untergebracht sind, ist nach einem Partnerland benannt: Nigeria, Philippinen, Chile, Mexiko, Brasilien, Portugal und Uganda ist vor den Wohnhäusern zu lesen, und im Foyer jedes Hauses hängt ein landestypisches Kunstwerk, das Kolping-Initiativen in ihren Ländern eigens für die Hettstedter Einrichtung angefertigt haben.

Einen lebendigen Austausch gibt es bisher vor allem mit dem nächstgelegenen Partnerland, mit Portugal. Schon mehrfach haben sich Jugendliche gegenseitig besucht und Praktika im jeweils anderen Land absolviert. Besuchskontakte zu den anderen Ländern waren bislang aus finanziellen Gründen nicht möglich.

Die Gruppe aus Uganda konnte nach Deutschland kommen, weil die Papenburger Kolpingsfamilie St. Michael sie zu ihrem 80-jährigen Bestehen eingeladen hatte. Die Papenburger zahlen im Bistum Hoima das Schulgeld für Waisenkinder in der Schule St. Bernadette, seitdem sie ugandische Kolpingmitglieder 1991 bei der Seligsprechung Adolf Kolpings kennengelernt hatten.

Auch die Mitarbeiter und Auszubildenden des Hettstedter Kolping-Berufsbildungswerkes unterstützen soziale Projekte in Uganda finanziell. Durch Benefizkonzerte, Sammlungen, Ausstellungen und Basare bringen sie für Kolping-Initiativen in jedem der sieben Partnerländer Jahr für Jahr insgesamt 21 000 Mark auf. Der Erlös des Benefizkonzertes sollte einem handwerklichen Ausbildungsprojekt für Jugendliche zugute kommen. In Uganda müsse niemand hungern, da der Boden sehr fruchtbar sei, sagt Bischof Byabazaire zur wirtschaftlichen Situation seines Landes. Da die Menschen aber nur wenig Geld zur Verfügung hätten, wanderten gerade junge Leute oft in größere Städte ab und lebten dort in überlaufenen Slums. Die Kolping-Ausbildungsprojekte sollten dazu beitragen, die Jugendlichen in den kleineren Städten zu halten.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 44 des 50. Jahrgangs (im Jahr 2000).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 29.10.2000

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