Fehlendes Engagement beklagt
Katholische Arbeitnehmerbewegung
Wechselburg (sto/tdh) - Sein Bedauern, dass die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) im Bistum Dresden-Meißen nicht die erwünschte Ausdehnung erreichte und auch die Bemühungen um eine gute Zusammenarbeit mit den Kolpingfamilien fehlschlugen, brachte der scheidende Vorsitzende des KAB-Diözesanvorstandes Siegfried Galli aus Geithain zum Ausdruck. Er beklagte zudem die fehlende Beteiligung, wenn kein persönlicher Vorteil zu erwarten sei. Weiter kritisierte Galli, dass sich die Gesellschaft auf dem Weg zur Individualisierung befinde - auch bei Parteien und anderen Organisationen. Positiv benannte Galli die Weiterbildungsangebote der KAB-Ortsgruppen in Werdau und Dresden, sowie den Einsatz der Markneukirchener Gruppe gegen die Sonntagsarbeit.
Siegfried Galli sprach aus Anlass des KAB-Diözesantages, der in Wechselburg zusammentrat. In der anschließenden Diskussion betonte Peter Klaus aus Markneukirchen, dass die KAB keine Konkurrenz zur Kolpingfamilie darstelle. Zugleich bemängelte er, das mangelnde Wissen um die KAB in den Gemeinden vor Ort. In Werdau hingegen habe man positive Erfahrungen gemacht: Manche, die nur Gäste der KAB waren, stellten später den Aufnahmeantrag. Auch Jugendliche fragen in Werdau nach der KAB.
KAB-Sekretär Hannes Kreller vom süddeutschen Verband machte den Mitgliedern Mut: "Allein die Tatsache, dass ihr euch engagiert, zeigt, dass euch nicht egal ist, was um euch herum geschieht." Wichtig sei, sich mit einzumischen und nicht das Feld anderen zu überlassen. Der Münchner stellte heraus, dass es keine Organisation gibt, die wie die KAB tausend Ortsgruppen bei der Aktion gegen die Sonntagsarbeit mobilisieren konnte. Kreller unterstrich weiter die große Bedeutung der Bildungsarbeit.
Während Hannes Kreller vom süddeutschen Verband die Hilfe durch die Priester lobte, wünschten sich die sächsischen KAB-Mitglieder mehr Unterstützung von dieser Seite. Der bayerische KAB-Sekretär berichtete weiter, dass die Katholische Arbeitnehmerbewegung derzeit mit einem eigenen Konzept zur Rentensicherung mit den Parteien SPD, CDU und CSU im Gespräch ist.
Bei den Wahlen wurde Benno Valenta aus Werdau zum neuen Vorsitzenden der KAB im Bistum Dresden-Meißen gewählt.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 05.11.2000