Wohnhaus für seelisch Behinderte geplant
Caritas Magdeburg
Magdeburg (cv/tdh) - Mehrmals in den vergangenen Jahren waren die Mitarbeiter des Magdeburger Dekanats-Caritasverbandes drauf und dran aufzugeben. In den letzten Tagen bekam ihr seit acht Jahren angepeiltes Vorhaben, in Groß Ammensleben ein Heim für seelisch Behinderte zu bauen, jedoch Auftrieb. "Heute erfüllt mich unsere Hartnäckigkeit mit Freude", sagte Hans Könecke, der Geschäftsführer des Dekanatsverbandes, anlässlich einer Scheckübergabe der Bank für Wertpapierservice und -systeme.
Der 10 000-Mark-Scheck, besonders aber auch der kurz zuvor eingetroffene Zuwendungsbescheid über Landes- und Bundesfördermittel ließen Hans Könecke aufatmen. Im kommenden Februar sollen die Um- und Ausbauarbeiten an einem ehemaligen Schulgebäude in Groß Ammensleben beginnen.
24 seelisch behinderte Menschen sollen hier in zwei Wohngruppen ein neues Zuhause finden und - in Zusammenarbeit mit dem Arbeits- und Wohnprojekt St. Franziskus der Caritas auf Gut Glüsig - wieder auf ein selbstständiges, in die Gesellschaft integriertes Leben vorbereitet werden.
Alle Sorgen seien mit Näherrücken des Baubeginns in Groß Ammensleben nicht gelöst, betonte Hans Könecke. Weitere finanzielle Unterstützung, Freunde und Förderer benötige der Caritasverband für das Dekanat Magdeburg auch für Gut Glüsig. Das dortige Arbeits- und Wohnprojekt St. Franziskus bilde den Rahmen für die soziale Arbeit der Caritas mit benachteiligten und behinderten Menschen. Der vor einigen Wochen unter Schirmherrschaft des Magdeburger Weihbischofs Gerhard Feige gegründete Förderverein Gut Glüsig sei für jede Form der Unterstützung dankbar.
"Fachlich qualifizierte und inhaltlich gute soziale Arbeit ist leider nicht zum Nulltarif zu bekommen", stellte Könecke fest. Kürzungen in den Sozialhaushalten des Landes und der Kommunen machten das Engagement für benachteiligte Gruppen der Gesellschaft nicht leichter. Stelle die Arbeit mit diesen Personengruppen die Mitarbeiter schon oft vor große menschliche und persönliche Herausforderungen, so komme die schwierige finanzielle Situation der öffentlichen Haushalte noch erschwerend hinzu.
Wenn immer weniger öffentliche Mittel in den Haushalten für sozialpolitische Aufgaben vorgesehen seien, müsse sich die Caritas nach alternativen Finanzierungsmitteln für die soziale Arbeit umsehen. Vieles wäre ohne die Unterstützung Einzelner sonst nicht leistbar.
Rückfragen und Informationen zum Förderverein Gut Glüsig gibt es unter Gut Glüsig, Dorfstr. 109, 39343 Ackendorf / Ortsteil Glüsig, Tel. (03 92 02) 63 48 oder beim Caritasverband für das Dekanat Magdeburg, Max-Josef-Metzger-Str. 1a, 39104 Magdeburg, Tel. (03 91) 5 96 12 00.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 05.11.2000