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Bistum Görlitz

Chagall-Bilder in BASF-Galerie ausgestellt

Schwarzheide

Galerist Rudolf Renner und Dr. Alber HäuserSchwarzheide (kh) - Vor rund 300 Gästen ist am 4. November in der Galerie der BASF Schwarzheide eine Ausstellung mit Werken des jüdischen Malers Marc Chagall eröffnet worden. Gezeigt werden 40 Radierungen zum Alten Testament, die die Kunsthalle Mannheim als Leihgabe zur Verfügung stellt. Nach Schwarzheide geholt hat die Bilder BASF-Kulturreferent Rudolf Renner - auf Anregung von Dr. Hans-Hermann Dehmel, dem früheren Vorsitzenden der Geschäftsführung.

Chagall gelte als Brückenbauer zwischen den verschiedenen Kulturen, Nationen und Religionen, sagte der jetzige Geschäftsführer Dr. Albert Heuser bei der Vernissage. Auch seine Firma mit Hauptsitz in Ludwigshafen wolle Pfalz und Lausitz miteinander verbinden.

In den Werken des russischen Künstlers sei die "ungeheuere Vielfalt der europäischen Kultur" vorborgen. "Internationalität", so Heuser, bedeute, Verständnis für andere Völker und Kulturen aufzubringen und sich darauf einzulassen, einander näher kennen zu lernen. Die Chagall-Ausstellung in Schwarzheide bezeichnete er in diesem Zusammenhang als einen "Beitrag für Toleranz und Verständigung" sowie "gegen Voreingenommenheit und Ausgrenzung".

Biblische Themen nehmen einen breiten Raum in Chagalls Werk ein. Darauf wies Professor Manfred Fath, Direktor der Kunsthalle Mannheim, bei der Eröffnung der Schwarzheider Ausstellung hin.

Immer wieder habe Chagall "religiöse jüdische, aber auch christliche Motive" aufgegriffen. "Seit meiner frühen Jugend hat mich die Bibel gefesselt. Sie schien mir - und scheint mir heute noch - die reichste poetische Quelle aller Zeiten zu sein", zitierte Fath den bekannten Grafiker.

Es sei "anerkennenswert und verdienstlich", wenn die BASF Schwarzheide durch diese Ausstellung den "religiösen und kulturellen Dialog" fördere, schreibt Bischof Karl Lehmann in seinem Grußwort. Eine "solche kulturelle Arbeit" sei "gerade in einer Zeit doppelt wertvoll, in der - zehn Jahre nach der Wende - der Austausch von Ost und West ins Stocken geraten" zu sein scheine. Er wünsche dieser für die Region bedeutenden Ausstellung "viele inspirierte Besucher", unterstreicht der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, und hoffe, dass sie die Aufmerksamkeit erhalte, die sie verdiene.

Zu sehen ist die Chagall-Ausstellung in der Galerie der BASF Schwarzheide, Schipkauer Straße, täglich bis 3. Dezember (falls geschlossen, beim Werkschutz melden).

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 46 des 50. Jahrgangs (im Jahr 2000).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 12.11.2000

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