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Aus der Region

Jugendfeiern mit christlichem Hintergrund

Berlin

Berlin (bro/ep) - Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Günther Nooke, will der Tradition der atheistisch geprägten Jugendweihe in den neuen Bundesländern eine Alternative entgegensetzen. Nooke, der überzeugter evangelischer Christ ist, will nicht hinnehmen, dass die aus DDR-Zeiten überkommene Jugendweihe für viele konfessionslose junge Menschen das einzige, für sie akzeptable Feierangebot auf dem Weg ins Erwachsenenalter bleiben soll. Stattdessen plant der engagierte Ostdeutsche, Feiern anzubieten, die mit den jungen Leuten auf dem Hintergrund des christlichen Menschenbildes und seiner Werte vorbereitet und durchgeführt werden.

"Aus meiner Sicht existiert in den neuen Ländern immer weniger das Bedürfnis nach einem antikirchlichen Ritus. Die jungen Leute haben schlichtweg das menschliche Bedürfnis nach einer Initiation an der Schwelle zum Erwachsenwerden", sagt der CDU-Politiker und Familienvater. Die vom Humanistischen Verband und von so genannten Jugendweihevereinen angebotenen Veranstaltungen hätten jedoch weiterhin einen antichristlichen und antikirchlichen Charakter. "Darum bin ich auch kategorisch dagegen, dass Vertreter des öffentlichen Lebens dort als Redner auftreten. Sie sollten sich nicht als Feigenblatt benutzen lassen", warnt der Politiker auch eigene Parteikollegen.

Nooke, der zu den Gründern des Demokratischen Aufbruchs gehörte und 1996 von Bündnis 90 / Die Grünen zur CDU wechselte, will nun über Parteigrenzen hinweg christliche Bürger in einem privaten Trägerverein zusammenführen, der in diesem Bereich Verantwortung übernimmt. Schon im kommenden Frühjahr solle dann in ein oder zwei Pilotprojekten Jugendlichen ein entsprechendes Angebot unterbreitet werden. In mehreren Vorbereitungsstunden sollen die jungen Leute von gläubigen Staatsbürgern mit christlichen Auffassungen vom Menschen und vom gesellschaftlichen Zusammenleben bekannt gemacht werden, wie sie auch in den ersten Artikeln des Grundgesetzes enthalten sind. Auf dem Programm werde auch der Besuch einer evangelischen oder katholische Gemeinde und ihres Pfarrers stehen, so Nooke. Wie die eigentliche Jugendfeier, die in öffentlichen Räumen stattfinden werde, heißen soll, wird noch überlegt. Inhaltlich werde sie von Musik oder anderen künstlerischen Akzenten sowie einer Ansprache geprägt sein. Mit dem Angebot wolle er nicht der Konfirmation oder Kommunion Konkurrenz machen, sondern junge Leute mit christlichen Werten und Haltungen bekannt machen, sagt Nooke.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 47 des 50. Jahrgangs (im Jahr 2000).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 19.11.2000

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