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Bistum Erfurt

Christliche Werte vermitteln

Tag der offenen Tür im Gymnasium der Bergschule St.Elisabeth in Heiligenstadt

Heiligenstadt (as) Gespannt schauen Eltern und Kinder auf die Instrumente, die Burkhardt Fiedler im Physiksaal aufgebaut hat. Der Pädagoge erzeugt künstliche Blitze, lässt den Flaschenteufel im Wasser tanzen und zeigt, wie eine Leuchtstoffröhre auch ohne Strom brennen kann. "Da macht es doch Spaß, in die Schule zu gehen", sagt einer der Väter begeistert. Physiklehrer Fiedler versichert aber, dass hier nicht gespielt wird, sondern dass das, was geschieht, auch erklärt werden muss.

Den Schülern helfen, ihr Leben aus einer christlichen Grundhaltung heraus zu gestalten, zu einer verantwortungsbewussten Lebensgestaltung hinführen und schließlich eine gute Bildung vermitteln: Das sind die Anliegen des katholischen Gymnasiums der Bergsschule St. Elisabeth in Heiligenstadt. Am 19. Januar lud die Einrichtung Eltern mit ihren Kindern und Interessierte zum Tag der offenen Tür ein. Das Gymnasium ist das einzige in katholischer Trägerschaft im Eichsfeld. Der Tag bietet den Eltern nicht nur Gelegenheit, sich umfassend über das Angebot der Schule zu informieren. Die Besucher erleben eine öffentliche Chorprobe und eine moderne Aufführung über das Leben der heiligen Elisabeth, das eine sechste Klasse einstudiert hat. Eine Schulkunstausstellung wurde schon am 17. Januar eröffnet und ist noch bis zum 26. Januar zu sehen. "Die Schule hat eine bewegte Geschichte hinter sich", sagte der stellvertretende Schulleiter Lothar Nolte auf einer Informationsveranstaltung. Gegründet wurde sie 1807 von den Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel. Während der Nazizeit verboten, wurde die Schule in der DDR polytechnische Oberschule. Nach der Wende wurde sie als katholisches Gymnasium wieder eröffnet, rund 700 Schüler der Jahrgangsstufen fünf bis 12 besuchen heute das Heiligenstädter Gymnasium. Getragen wird die Einrichtung vom Bistum Erfurt, den Heiligenstädter Schulschwestern und den Heiligenstädter katholischen Gemeinden.

Interessiert gehen die Eltern durch die Räume der Schule, sprechen mit den Lehrern und informieren sich auch über die Möglichkeiten der individuellen Förderung ihrer Kinder. Einen "durchaus positiven Eindruck" hat Markus Roth, der mit seiner Familie aus dem hessischen Witzenhausen angereist ist, um sich die Schule anzusehen. Ein Problem sieht der bekennende Baptist aber zum Beispiel beim Religionsunterricht. In der Bergschule werde aber auch evangelischer Religionsunterricht angeboten, betont Lothar Nolte. Für Cornelia und Norbert Schimek aus Kirchworbis ist vor allem die "christliche Erziehung" ihrer Kinder auch in der Schule wichtig. Außerdem gebe es ein sehr umfassendes und vielseitiges Angebot, so Norbert Schimek. Ein Problem für die Eltern sei der lange Anfahrtsweg für die Kinder aus dem etwa 25 Kilometer entfernten Kirchworbis nach Heiligenstadt. Die Busverbindungen seien nicht ausreichend, staatliche Förderung gebe es nur bis zum nächsten Gymnasium, die Kinder müssten jeden Morgen zur Schule gebracht werden. "Es wäre schön, wenn sich die Eltern engagieren würden und zum Beispiel Fahrgemeinschaften gründen könnten", meint Frau Schimek.

Für eine Beförderung der Kindern macht sich Constanze Fichtner aus Kirchworbis schon lange stark. "Es ist die einzige Schule in der Region mit diesem Profil", sagt sie. Die Eltern seien bei der Beförderung der Kinder auf sich allein gestellt. Frau Fichtner möchte alle Möglichkeiten ausloten, dass sich die Situation verändert, vielleicht auch mit Hilfe der Eltern.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 4 des 52. Jahrgangs (im Jahr 2002).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Dienstag, 29.01.2002

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