Bau eines neuen Pflegeheims begonnen
Kloster Helfta
Helfta (kh) - Mit einem symbolischen ersten Spatenstich hat Äbtissin Assumpta Schenkl am 17. November vor rund 80 geladenen Gästen den Neubau des Altenpflegeheimes St. Mechthild auf dem Gelände des Klosters Helfta eingeleitet. Träger der Einrichtung ist die Caritas-Trägergesellschaft St. Mauritius, kurz ctm.
In dem neuen Pflegeheim sollen 45 stationäre Plätze zur Verfügung stehen, außerdem wird Kurzzeitpflege angeboten. Rund 20 Personen sollen in dem Haus Arbeit finden. Zusätzlich zum Fachpersonal wollen die Zisterzienserinnen den Bewohnern als Wegbegleiterinnen zur Verfügung stehen. Der Magdeburger Ordinariatsrat Willi Kraning, der den Wortgottesdienst zum ersten Spatenstich hielt, zeigte sich überzeugt, dass bereits in einem Jahr die ersten pflegebedürftigen älteren Menschen in das Gebäude einziehen könnten.
Ungewöhnlich schnell ging auch die Finanzierung des Neubaus vor sich: Nach nur drei Wochen Bearbeitungszeit überreichte Marie-Luise Ruddat, Referentin für Altenpflege im sachsen-anhaltischen Sozialministerium, einen Zuwendungsbescheid über mehr als sechs Millionen Mark.
Achtzig Prozent des Betrages übernimmt der Bund, das restliche Fünftel steuert das Land Sachsen-Anhalt bei. Der Landkreis Mansfelder Land wird das von ihm zu erbringende Zehntel der Baukosten in die mindestens 30 altengerechten Wohnungen investieren, die nach Fertigstellung des Pflegeheims auf dem Klostergelände entstehen sollen.
Kraning äußerte den Wunsch, dass Helfta mit dem Altenheim und den anderen geplanten Einrichtungen immer unter dem "einen göttlichen Auftrag" stehe, den "unbehausten" Menschen Heimat zu geben. Als "Glückstreffer", der selten zu finden sei, bezeichnete Ordinariatsrat Günther Brozek, Geistlicher Leiter des Diözesan-Caritasverbandes, den Umstand, dass Kloster Helfta zugleich Ort des Gebetes und des Dienstes an Menschen sein wolle, die in ihrem Alter Hilfe benötigten.
Landrat Hans-Peter Sommer zufolge stellt das neue Pflegeheim - wie das gesamte Kloster - eine Bereicherung für den Landkreis dar. Sommer wörtlich: "Es sieht auch für Einheimische so aus, als sei es ein Wunder, was hier passiert."
Eislebens Bürgermeister Peter Pfützner erinnerte an die Situation, die zu DDR-Zeiten in Altenheimen herrschte. Keines dieser Häuser hätte auch nur "einen Stern einer Hotelkategorie" verdient, nicht einmal fließendes Wasser habe es auf den Zimmern gegeben. Umso erfreulicher sei für ihn dieser Spatenstich, sagte Pfützner, denn damit zeigten das Kloster und die ctm, dass sie "etwas unternehmen, um Entwicklungen anzustoßen". Der Rathauschef dankte den Initiatoren für ihren "Mut, etwas gegen Resignation und Stillstand zu tun". Er äußerte den Wunsch, dass diese Einstellung auch auf andere ansteckend wirken möge.
Siehe auch: Das Kloster Helfta im Internet
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 03.12.2000