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Bistum Dresden-Meißen

Neue Werstatt in Kamenz eingeweiht

Caritas Sozial Werk

Spielerisch näherten sich die Mitarbeiter der Werstatt St. Nikolaus an ihren heiligen Namenspatron anKamenz (jak) - Die Besatzung des Kornschiffes staunte nicht schlecht, obwohl immer mehr Säcke an Land - genauer in die Stadt Myra - getragen wurden, so hob sich das Schiff keinen Zentimeter. Die Szene war Teil eines Spiels um den heiligen Nikolaus, das zur Einweihung der Kamenzer Werkstatt St. Nikolaus des Caritas Sozial Werkes von den Mitarbeitern am 8. Dezember aufgeführt wurde. Das Stück zeigte anschaulich, warum Nikolaus Patron der Einrichtung wurde. Es sind seine Menschenliebe und seine Fürsorge für den Nächsten, die ihn bis heute in den Herzen der Menschen lebendig erhalten. Konkret ging es bei dem Spiel um eine Legende, in der Nikolaus bei den Seeleuten um Korn für das hungernde Myra bittet. Diese willigen ein, es könne soviel Korn von Bord getragen werden wie Nikolaus wolle, eine Bedingung stellten sie dabei allerdings: Das Schiff durfte nicht leichter werden. Was es Dank der Fürbitte von Bischof Nikolaus auch nicht wurde. Zum Abschluss des Spiels verteilten die Darsteller an alle Gäste Körner zum Zeichen des Teilens. Damit verbunden war die Hoffnung, dass alle noch lange an die Menschen in der Werkstatt denken - immer dann, wenn sie in ihren Jacken einige der Körner finden.

Mit der Einweihung stehen in Kamenz jetzt regulär 120 Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen zur Verfügung. Und diese sind schon jetzt viel zu wenige, wie Renate Bregulla vom Caritas Sozial Werk berichtet und so kommt es, dass bereits 133 Personen in St. Nikolaus arbeiten. Derzeit werde überlegt, welche Möglichkeiten bestehen, um auch all denen Arbeit zu geben, die jetzt noch vor der Tür stehen. Bischof Joachim Reinelt machte in seiner kurzen Ansprache deutlich, dass es für behinderte Menschen genauso wichtig ist, sich durch eine Arbeit in die Gesellschaft einzubringen. Dies, so der Bischof, gehöre einfach zu einem erfülltem Leben dazu. Über die Namenswahl zeigte sich Joachim Reinelt besonders glücklich. Nikolaus ist ein Heiliger, der in der ganzen Welt verehrt wird und der sich besonders durch die von ihm gelebte und gepredigte Haltung des Schenkens auszeichnete. Mit Blick auf die neue Werkstatt betonte der Bischof, dass sie ein Ort ist, an dem sich Menschen verschenken, um anderen zu helfen ihr Leben zu gestalten und es so wiederum zum Geschenk werden lassen.

Insgesamt gibt es in der Werkstatt 15 Arbeitsgruppen. Die Produktionsbereiche reichen von der Landschaftspflege über Montagebereiche bis zur Näherei. Zugleich werden begleitende Maßnahmen wie Schwimmen, Physiotherapie, Weiterbildungen, Kochkurse und Gymnastik aber auch Feste sowie Exkursionen angeboten um die Entwicklung der Persönlichkeit zu stärken. Die neue Werkstatt in Kamenz ist ein großzügiger Bau, der nach den Worten des Architekten, die Lebensqualität der dort Beschäftigten wesentlich verbessert. Das Caritas Sozial Werk ist seit 1993 Träger der Einrichtung, die 1977 in der alten Schule in Zschornau zu arbeiten begann. In der heutigen Einrichtung arbeiten Menschen mit geistiger, körperlicher oder seelischer Behinderung. Voraussetzung sind die abgeschlossene Schulpflicht, ein Grad der Behinderung von mindestens 50 Prozent sowie die Kostenzusage des Leistungsträgers wie beispielsweise das Arbeitsamt.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 51 des 50. Jahrgangs (im Jahr 2000).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 17.12.2000

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