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Bistum Magdeburg

Kraftakt für eine Oase in der Altmark

Einweihung in Sandau

Heimleiterin Jutta Bäcker mit ihrem selbst gebackenen SchüsselSandau (dw) - "So bald wird sich so etwas sicher nicht wiederholen", sagte der Caritas-Vorsitzende Günther Brozek während der Einweihung des Altenpflegeheim-Neubaus St. Maria in der altmärkischen Kleinstadt Sandau.

Die Besonderheit des neuen Pflegeheims, das sich harmonisch an das bestehende alte, für pflegebedürftige Bewohner aber ungeeignete Gutshaus am Elbdeich anfügt: Die Magdeburger Caritas-Trägergesellschaft St. Mauritius (ctm) erstellte den 5,8 Millionen Mark teuren Bau ganz ohne staatliche Fördermittel. Da es im Landkreis bereits die vorgeschriebene Zahl von Heimplätzen gibt, wurde der Neubau nicht in die öffentliche Bedarfsplanung aufgenommen.

Für die Caritas-Entscheidung, mit Eigenmitteln trotzdem zu bauen, gab es mehrere Gründe. "Wir wollten hier ein Zeichen setzen der Liebe Gottes zu den Menschen. Es soll erfahrbar werden, dass sich Caritas, ohne groß darüber zu reden, um die Menschen sorgt", erläuterte der Caritas-Vorsitzende. Das idyllisch gelegene Haus, das der Caritas nach dem Krieg zunächst als Kinder-Erholungsheim unter Leitung von Ordensschwestern gedient hatte, sei bis heute eine katholische Oase in der Altmark. Pfarrer Thomas Friedrich aus Steckelsdorf feiert in der hiesigen Kapelle regelmäßig Gottesdienst, die Kinder der Region kommen zum Religionsunterricht im St.-Marien-Heim zusammen. Ein entscheidender Grund, das finanzielle Risiko auf sich zu nehmen, sei auch der gute Ruf gewesen, den sich die Pflegeeinrichtung über Jahrzehnte hinweg in der Region erworben habe. "Der Grundstein für dieses Haus ist die Liebe zu den Menschen, die hier wohnen, leben und arbeiten", betonte Günther Brozek.

Möglich sei der Bau nur durch die keinesfalls selbstverständliche Solidarität der anderen ctm-Einrichtungen im Bistum, sagte Hans-Georg Stockhausen, der Geschäftsführer der Trägergesellschaft und bedankte sich bei den Betroffenen, die die Entscheidung mitgetragen hätten.

40 Pflegeheimplätze in Ein- und Zweibettzimmern, neue Gemeinschaftsräume, Pflegebäder, Teeküchen und Bettenbalkons stehen in Sandau nach einjähriger Bauzeit seit Anfang Oktober zur Verfügung. Rund 20 weitere Plätze sollen entstehen, sobald das alte Gutshaus umfassend saniert und umgebaut worden ist. "Auf dem Haus liegt Gottes Segen. Deshalb können wir froh in die Zukunft blicken", sagte die 94-jährige Heimbewohnerin Hertha Herr in ihrem Grußwort.

Passend zum Charme des St.-Marien-Heimes schenkten die am Bau beteiligten Firmen zur Einweihung eine Drehorgel, die künftige Hausfeste bereichern soll und vielleicht auch die Attraktivität von Caritas-Sammlungen steigern kann.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 51 des 50. Jahrgangs (im Jahr 2000).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 17.12.2000

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