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Bistum Dresden-Meißen

Schulkleidung für die armen Kinder Nepals

Dekanat Gera

Gera (fp/jak) - Um Schulkleidung für Kinder in Nepal geht es bei der kommenden Sternsingeraktion im Dekanat Gera. Diese Kleidung ist oft die einzige, die diese Kinder haben. Sie wird direkt von den Müttern in Nepal hergestellt und kostet so umgerechnet nur 4 Mark. Diese Sammelintention ist mit dem Kindermissionswerk abgestimmt und geht auf eine Reise von Pfarrer Klaus Schreiter (Gera) und Pfarrer Franz Pitzal (Renningen) zurück, die in diesem Jahr neben Nepal auch Bhutan und das chinesisch okkupierte Tibet besuchen konnten.

In dem hinduistischen Nepal leben nur etwas über 8000 katholische Christen. Es gibt nur eine einzige katholische Kirche, aber weit über ein Dutzend kirchliche Einrichtungen allein in der Stadt Katmandu. Pfarrer Klaus Schreiter erklärt, dass das Umfeld in Nepal zwar nicht christlich ist, die Menschen aber durch die vielen sozialen Projekte eng mit dem Christentum verbunden sind. Der apostolische Präfekt Anthony Sharma hat ein Schulprogramm für 8000 Kinder geschaffen, von denen nur 100 katholisch sind. Die Kinder sind bitterarm. Die etwa 20 Kinder bei den Missionarinnen der Nächstenliebe beispielsweise besitzen gar nichts.

Christ zu werden ist in Nepal nicht leicht. Vor zehn Jahren gab es dafür noch harte Gefängnisstrafen. Auch in Bhutan - einem buddhistisch geprägtem Land - gibt es nur wenige Christen. In der Hauptstadt Thimphu leben derzeit 15 katholische Familien. Nach dem der König des kleinen Landes das Schulprogramm eines Jesuiten-Priesters annahm und ihm sein ganzes Wohlwollen zusprach, ist es möglich, auch der kleinen kirchlichen Gemeinde eine Entfaltungsmöglichkeit zu geben. Für die beiden Pfarrer aus Deutschland war es nicht so leicht, eine Einreisegenehmigung in dieses asiatische Land zu erhalten - jährlich werden nur 4000 Visa erteilt. Mit Hilfe des apostolischen Präfekten in Nepal gelang es dennoch und so konnten Klaus Schreiter und Franz Pitzal mit den dort lebenden Christen einen Gottesdienst feiern. In ganz Bhutan gibt es bis heute keinen Priester. Nur etwa drei oder vier Mal im Jahr kommt einer aus Indiens zur Feier der Messe. Der Zufall wollte es, dass dieser gerade an diesem Tag in Thimphu war, als die beiden Deutschen im Land waren. "Die kleine Gemeinde war hocherfreut über die überraschende Begegnung und tief gerührt von dem für sie wohl einmaligen Gottesdienst", erinnert sich Franz Pitzal. Zur Erinnerung ließen er und sein Begleiter aus Gera ein kleines Kreuz zurück, das in der Kapelle einen würdigen Platz bekam in der die Christen ihren Gottesdienst oft ohne Priester feiern.

Informationen zur Unterstützung der Geraer Sternsingeraktion für Schulkleidung in Nepal sind unter der Tel.-Nummer (0365) 2 64 61 zu erhalten.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 52 des 50. Jahrgangs (im Jahr 2000).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 24.12.2000

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