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Bistum Görlitz

Nach vorne blicken

Jahrestagung der Pfarrgemeinderäte mit Bischof Konrad Zdarsa

Jahrestagung mit Bischof: Konrad Zdarsa bei den Vertretern der Pfarrgemeinderäte.

Cottbus (as). Vertreter der Pfarrgemeinderäte des Bistums sind am 23. und 24. November im Cottbuser St.-Johannes-Haus zu ihrer Jahrestagung zusammen- gekommen. Trotz vieler Probleme wollen sie optimistisch in die Zukunft sehen.

Man hat den Eindruck, als ob mehr da sind als sonst. Die Plätze reichen kaum aus für die Frauen und Männer, die sich im Tagungshaus versammelt haben. Ohne Frage lag es auch daran, dass sich Bischof Konrad Zdarsa zum ersten Mal den Vertretern der Pfarrgemeinderäte im Bistum vorstellte. Zuvor hat er mit ihnen in der Kapelle des St.-Johannes-Hauses einen Gottesdienst gefeiert.

Die jährliche Tagung darf als Seismograph für die Stimmung in den Pfarrgemeinden gelten. Wo gibt es Anlass zur Freude, wo drückt der Schuh, was kann und muss verbessert werden? Nur einige Fragen, mit denen sich die Teilnehmer beschäftigten. Ein großes Lob gibt es immer wieder für die Seelsorger in den Gemeinden, die aber auch mehr und mehr den Belastungen in den größer werdenden Pfarreien ausgesetzt seien. Anlass zur Freude sei zudem das ehrenamtliche Engagement, ohne das es heute nicht funktionieren würde. Sorge dagegen bereitet den Pfarrgemeinderäten die Kinder- und Jugendarbeit. In manchen Gemeinden gebe es kaum noch Kinder- und Jugendgruppen. Spätestens mit dem Beginn der Berufsausbildung seien viele junge Leute für die Gemeinde verloren, beklagen einige Vertreter.

"Es müsste mehr Angebote für Kinder und Jugendliche auch außerhalb der Pfarreien geben", schlägt Ute Maier aus Senftenberg vor. Andere meinen, dass die Angebote ausreichten, nur gezielter darüber informiert werden müsse. Zuerst läge es aber an den Eltern, wenn die Kinder nur selten oder gar nicht mehr in die Gemeinde kommen.

Bischof Konrad Zdarsa sieht hier einen wichtigen Aspekt der religiösen Bildung. Er rief die Eltern zu einer "eucharistischen Erziehung" der Kinder auf. Wenn aus dem Sonntagsgottesdienst manchmal ein "katechetisches Entertainment" werde oder der Geräuschpegel so hoch sei "wie auf einem Spielplatz", müsse man sich nicht wundern, wenn dies Traditionalisten auf den Plan rufe. Der Bischof ermutigte dazu, auch in einer manchmal hoffnungslosen Situation mutig den Glauben zu bekennen. "Wo heute noch eine Kirche steht und diese mit Leben erfüllt wird, sollte man nicht so viele Sorgen haben", ist Bischof Zdarsa überzeugt. Wichtig sei es, den Mut zu haben, sich selbst zu bekennen und zu bejahen.

Ein weiterer Punkt bei der Tagung waren die im nächsten Jahr stattfindenden Pfarrgemeinderatswahlen, deren Procedere Seelsorgeamtsleiter, Pfarrer Dr. Alfred Hoffmann vorstellte: Dies ist vor allem für die im brandenburgischen Bereich des Bistums im letzten Jahr zusammengelegten Pfarreien interessant. "Werden die kleinen Gemeinden, die jetzt zu einer größeren Pfarrei gehören, überhaupt eine Chance haben, im Pfarrgemeinderat vertreten zu sein?", fragt Ehrenfried Piekos aus Vetschau. Genau dazu gibt es einen Vorschlag des Diözesanrates, der die Wahlordnung dahingehend verändert, dass auch diese Gemeinden mindestens einen Vertreter in den Pfarrgemeinderat entsenden können. Eine Lösung, mit der Ehrenfried Piskos "leben kann". Ihm gehe es nicht nur darum, das Leben in der Pfarrei mitzugestalten, sondern auch um den "natürlichen Informationsfluss", von denen die kleinen Gemeinden, die teilweise weit auseinander liegen, abgeschnitten wären. Am Ende der Tagung wurde der Plan des Seelsorgeamtes für 2008 vorgestellt, der unter dem Jahresmotto "Ich will hören, was Gott redet" steht. Die Gemeinden wollen nach vorn blicken.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 48 des 57. Jahrgangs (im Jahr 2007).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 29.11.2007

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