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Bistum Erfurt

Eine Chance den Glauben zu zeigen

Familientrainer sollen sich vor allem "in's Herz" schauen lassen

Die Familientrainer geben Hilfestellung bei Kommunikationsproblemen Winterstein (kh) -"Wir sind als Familie nicht von gestern, sondern von morgen." Und: "Gelingendes Leben steckt an. Ob man will oder nicht, man kriegt den Virus." Das waren zwei zentrale Aussagen von Familienseelsorger Dr. Kurt Herzberg bei der ersten Zusammenkunft der bereits ausgebildeten Familientrainer aus dem Bistum Erfurt nach dem Ende ihres Kurses. Die Paare und ihre Kinder hatten sich von 25. bis 27. Januar in der Familienferienstätte "Haus Eichhof" in Winterstein getroffen.

Neben dem Erlernen von Moderationstechniken für Gesprächsabende in Gemeinden und Familienkreisen sollte das Wochenende auch dem Erfahrungsaustausch dienen. Gerhard und Veronika Wenner aus Erfurt-Marbach etwa berichteten davon, dass sie der Kurs angeregt habe, Beziehungen zu anderen Menschen bewusster zu leben. Das Ehepaar verdeutlichte das an einem Beispiel: Als eine Nachbarin den Sternsingersegen über Wenners Haustür bemerkte und sich nach dessen Bedeutung erkundigte, erklärte Veronika Wenner nicht nur, was es mit C, M und B auf sich hat. Sie lud die Nachbarn auch gleich zum Kaffeetrinken ein. Eine Woche später gingen die beiden Familien dann gemeinsam zum Rodeln. "Ich denke, man hat als Familie eine unglaubliche Chance, Glauben zu zeigen", sagte Frau Wenner vor den anderen Familientrainern.

Richard und Beate Trabert haben durch die Ausbildung zu Familientrainern gemerkt, wie wichtig es ist, dass Ehepartner miteinander im Gespräch bleiben und sich genügend Zeit füreinander nehmen. Deshalb wählten die Erfurter bei diesem Kurs "Paargespräche" als ihr Lieblingsthema, mit dem sie sich zu Hause ausführlicher beschäftigen sollen. Nun wollen die beiden auch anderen Ehepaaren Hilfestellung bei Kommunikationsproblemen geben. Erst vor kurzem waren die Eltern von vier Kindern in einer evangelischen Gemeinde zu Gast. "Wir haben den Leuten dort ein Stück von uns geschenkt", erläutert Beate Trabert. Und ihr Mann Richard ergänzt: "Aber das Kuriose war: Wir hatten im Nachhinein nicht den Eindruck, wir hätten denen was gegeben, sondern wir fühlten uns eigentlich selber beschenkt."

Die Aufgabe der Familientrainer besteht also nicht in erster Linie darin, Fachwissen zu vermitteln. Sie sollten sich vielmehr "ins Herz schauen lassen", wie es Kursleiter Herzberg formuliert. Gerade das ist es offenbar, was andere Eheleute anspricht. Richard Trabert bestätigt, was ihm einmal ein Pfarrer sagte: "Wenn jemand aus seinem Leben erzählt, dann gehen die Köpfe der Zuhörer hoch."

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 5 des 52. Jahrgangs (im Jahr 2002).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Freitag, 01.02.2002

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