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Bistum Görlitz

Zu Weihnachten neue Freunde

Advent und Weihnachten in Kamerun

Familie Cheo: Mutter Abim, Vater Victor und die Kindern Erika, Lea-Karen und Ashley.

Von Klaus Schirmer
Abim und Victor Cheo kommen aus Kamerun, leben aber zurzeit in Cottbus. Wie in ihrer Heimat Advent und Weihnachten gefeiert wird, darüber berichten sie in diesem Artikel.

"Adventslieder singen wir natürlich in unserer Stammessprache Bambili auch, aber das Wort Advent gibt es in Bambili nicht. Es wird umschrieben, genauso wie das Wort Weihnachten. Oder wir sagen es auf Englisch", erzählt Abim Cheo. Wie ihr Mann Victor arbeitet sie zurzeit an ihrer Doktorarbeit. Beide sind Studenten an der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) in Cottbus.

"Adventslieder singen wir natürlich in unserer Stammessprache Bambili auch, aber das Wort Advent gibt es in Bambili nicht. Es wird umschrieben, genauso wie das Wort Weihnachten. Oder wir sagen es auf Englisch", erzählt Abim Cheo. Wie ihr Mann Victor arbeitet sie zurzeit an ihrer Doktorarbeit. Beide sind Studenten an der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) in Cottbus.

Nikolaus ist ein rein kirchliches Fest mit besonderem Gottesdienst, aber ohne Mummenschanz auf der Straße. Adventskalender kennen die Familien nicht, dafür preisen Kaufhäuser laut und grell an: "Noch soundsoviel Tage bis Weihnachten". "Weihnachtsschmuck wird viel gebastelt", erzählt Abim. Aus Palmenblättern und aus Papier gefaltete bunte Girlanden schmücken Wohnungen und Straßen. "Nein, nass werden sie auf der Straße nicht, es regnet ja mehrere Monate überhaupt nicht."

Einen Christbaum hat jede Familie. Er wird in gleicher Form wie in Deutschland geschmückt. "Wir haben eine Nadelbaumart, die verliert trotz Trockenheit keine Nadeln", klärt Abim auf.

Besondere Gebetsriten gibt es im Advent sowohl in den Familien wie im Gottesdienst. Ähnlich wie in Deutschland verschickt man auch in Kamerun Grußkarten zum Fest. Da die Post aber Wochen für die Zustellung braucht, werden sie möglichst persönlich überbracht. Über die Hautfarbe der Krippenfiguren müsses Abim und ihr Mann nachdenken. Hautfarbe spielt in Kamerun keine besondere Rolle. "Alle Menschen sind doch gleich von Gott geschaffen!" Dann aber: "Meistens ist das Jesuskind weiß. Aber manchmal auch schwarz!"

Besondere Gebetsriten gibt es im Advent sowohl in den Familien wie im Gottesdienst. Ähnlich wie in Deutschland verschickt man auch in Kamerun Grußkarten zum Fest. Da die Post aber Wochen für die Zustellung braucht, werden sie möglichst persönlich überbracht. Über die Hautfarbe der Krippenfiguren müsses Abim und ihr Mann nachdenken. Hautfarbe spielt in Kamerun keine besondere Rolle. "Alle Menschen sind doch gleich von Gott geschaffen!" Dann aber: "Meistens ist das Jesuskind weiß. Aber manchmal auch schwarz!"

Heiligabend ist in Buea, der Heimatstadt der beiden, ein stiller Tag. Die Geschäfte haben geschlossen. Alles ist auf die Vorbereitung des einen Feiertages gerichtet. Einen zweiten gibt es nicht. Das Weihnachtsfest beginnt mit der Christmette um 21 oder 22 Uhr. Sie endet um Mitternacht. Schon in der Kirche wird gesungen und getanzt, aber nach dem Gottesdienst geht es richtig los. Danach werden zuhause kleine Geschenke verteilt.

Am Morgen muss sich die Hausfrau dann sputen, um "die Festessen" zu bereiten. Alle Familienmitglieder und Onkel und Tanten treffen sich bei den Eltern. Alle Frauen und Mädchen helfen in der Küche. Vier bis fünf Gerichte mit besonderer Zubereitung sind Pflicht. Reis, Geflügel, Frittiertes, dazu Kuchen und Gebäck. "Manche Familie verausgabt sich so, dass sie im Januar pleite ist", sagt Victor lachend. Am 26. Dezember ist dann "Boxing", das heißt: Alles, was bei dem ausschweifenden Fest mit reichlich Alkohol übrig geblieben ist, wird in Boxen verpackt.

In Kamerun bleibt zu Weihnachten keiner allein. "Es kommen auch Fremde in die Wohnung. Jeder ist eingeladen. Und das Schöne dabei, man bekommt neue Freunde." Als Abim das erzählt, erinnert sie sich an ihr erstes Weihnachten in Cottbus, als sie noch niemanden kannte, ihr Mann Victor noch in Afrika war und sie allein sehr geweint habe. "In diesem Jahr werden Geschwister von uns, die auch in Deutschland studieren, zu uns kommen. Und dann sind wir ja inzwischen auch eine richtige Familie mit vielen Freunden."

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 51 des 57. Jahrgangs (im Jahr 2007).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Mittwoch, 19.12.2007

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