Jetzt 4 Wochen kostenfrei Tag des Herrn lesen!
Bistum Magdeburg

Was Frauen bewegen möchten

kfd-Diözesanverband: Frauen-Anliegen stärker beim Pastoralen Zukunftsgespräch berücksichtigen

 Wollen aus ihrer Sicht das kirchliche Leben stärker mitgestalten: Frauen der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) im Bistum Magdeburg.Magdeburg (tdh) -Die Einrichtung einer bischöflich autorisierten Frauenkommission erhoffen sich Frauen des Magdeburger Diözesanverbandes der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) am Ende des Pastoralen Zukunftsgesprächs (PZG). Eine solche Instanz könne helfen, die Anliegen von Frauen in der Kirche besser zur Geltung zu bringen, heißt es in einer am vergangenen Samstag erarbeiteten Stellungnahme.

Weil sie "den Eindruck haben, dass die unterschiedlichen Erfahrungen, Lebensprobleme und Sichtweisen von Frauen und Männern noch nicht ausreichend im Rahmen des PZG berücksichtigt werden", hatten sich 25 Frauen zu einer außerordentlichen kfd-Delegiertenversammlung in Magdeburg zusammengefunden. Sie diskutierten zunächst in kleinen Gruppen die Themen "Gottesbilder: Von Gott sprechen in der heutigen Welt", "Liturgie und Spiritualität" sowie "Kirchliche Strukturen". Sowohl in den Gruppen, als auch in dem sich anschließenden Plenum stellten die Teilnehmerinnen eine allgemeine Sprachlosigkeit in Bezug auf den Glauben fest. Bei der Suche nach Ausdrucksformen müssten Frauen mit ihren "eigenen Erfahrungen in und mit der Kirche" stärker beteiligt werden, hieß es -Grund für die Delegierten, unter der Überschrift "Was Frauen bewegt -was Frauen in Bewegung setzen wollen" die bereits erwähnte Stellungnahme zu verabschieden und so eine Rückmeldung zum PZG zu geben.

Die Delegierten plädierten dafür, in den PZG-Arbeitsgruppen Frauenbeauftragte zu benennen, die die Arbeit auf dem Hintergrund der Anliegen von Frauen begleiten. Diese Aufgabe könne auch von Männern wahrgenommen werden, wie dies bereits in Arbeitsgruppe 4 praktiziert wird. "Wir möchten darauf hinwirken, dass Kirche für die Gesellschaft ein Vorbild im partnerschaftlichen Zusammenleben von Frauen, Männern und Kindern wird", so die kfd-Delegierten.

Dabei spiele zum Beispiel das Gottesbild eine Rolle. Ein lebendiger Gottesglaube lebe von der Vielfalt der Gottesbilder. Auch Erfahrungen von Frauen müssten deshalb zu Wort und biblisch belegte Eigenschaften Gottes wie "mütterlich" und "erdverbunden" zur Sprache kommen. Vor allem müsse der liebende, erbarmende Gott bezeugt und im Miteinander in der Kirche gelebt werden. In Blick auf liturgische Feiern und die Spiritualität des Alltags sei es nötig, "die geistliche Kompetenz von Frauen gezielt zu stärken". Die kfd-Delegierten ermutigen Frauen, miteinander Wortgottesdienste zu feiern und diese zu leiten. Frauen sollten in den vielfältigen Bereichen liturgischer Dienste als Kommunionhelferinnen, Lektorinnen, Predigerinnen "gleichberechtigt" und überhaupt bei der Gestaltung der Liturgie "selbst aktiv beteiligt" sein. Damit Frauen in ihrer Berufung gestärkt werden und damit bisher ungewohnte Gottesbilder in den Blick kommen, sprachen sich die kfd-Delegierten für eine Überarbeitung der Leseordnung der Wochentage und der Sonntage aus. Ziel sei es, Bibelstellen, die die weiblichen Seiten Gottes betonen, stärker in den Blick zu holen.

Nach Ansicht der kfd-Delegierten sollten Frauen in der Ausbildung zur Seelsorgerin oder geistlichen Begleiterin gezielt gefördert und entsprechend eingesetzt werden. Bis hin zum Ordinariatsratsgremium müssten Frauen angemessen im Leitungsdienst vertreten sein. Bei der Verwirklichung des Zieles, Frauen in der Kirche mehr zum Zuge kommen zu lassen, könnte die erhoffte Frauenkommission eine wichtige Rolle spielen. Als bischöflich autorisierte Einrichtung könnte sie in Konflikten beraten, die Anliegen der Frauen vertreten und mit dem Bischof und anderen Verantwortlichen nach Lösungen suchen helfen.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 6 des 52. Jahrgangs (im Jahr 2002).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Freitag, 08.02.2002

Aktuelle Empfehlung

Der TAG DES HERRN als E-Paper - Jetzt entdecken!

Aktuelle Buchtipps