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Eine gemeinsame Sprache finden

Der Verein katholischer deutscher Lehrerinnen - Einladung zur Mitarbeit

So etwas wie Berufung: Der Beruf der Lehrerin setzt viel Einfühlungsvermögen voraus. Der Verein katholischer deutscher Lehrerinnen möchte helfen, den Anforderungen des Berufes gerecht zu werden.Kamenz (jak) -Ihr Bereich ist die Schule und die Erziehung junger Menschen. Die Mitglieder des Vereins katholischer deutscher Lehrerinnen -kurz VkdL -setzen dabei auf ihren christlichen Hintergrund und wollen diesen verstärkt in die Gesellschaft und die Schule einbringen. Derzeit gehört in Sachsen eine Gruppe von pädagogisch engagierten Frauen zu diesem Verband. Vor 1989 war ein solcher Zusammenschluss nicht möglich, zum einen gab es wenige Christen im Lehrerberuf und zum anderen, standen die politischen Rahmenbedingungen dem entgegen. Umso wichtiger, so die Vereinsvorsitzende für Sachsen, Justina Suchy, ist es, dass sich christliche Lehrer der Region heute zusammenfinden, um gemeinsam ein Stück des Weges zu gehen. Eine Möglichkeit dafür ist der VkdL selbst.

Christliche Lehrer zusammenführen

Begonnen hatte alles nach der Wende, damals bestand die Möglichkeit, über das VkdL-Bildungswerk Fortbildungskurse zum Fach Religion und in anderen Fächern zu belegen. Die auf Initiative von Pfarrer Clemens Rehor, damals Radibor, durch die Domschule Würzburg in "Theologie im Fernkurs" ausgebildeten Lehrerinnen der Lausitz nutzten diese Chance und lernten so auch den Verein kennen, die Mehrheit von ihnen zählen noch heute zum VkdL. Schwerpunkt der ersten Jahre der Verbandsarbeit blieben die Fortbildungen -zwei fanden im Bischof- Benno-Haus Schmochtitz statt. Inzwischen aber sind die Angebote des Kultusministeriums des Freistaates Sachsen so gut, dass dieser Teil der Arbeit nur noch einen geringen Teil in Anspruch nimmt.

Wichtig ist Justina Suchy für die nächste Zeit die Kontaktaufnahme zur Schulabteilung im Bischöflichen Ordinariat Dresden. Damit verbunden ist der Wunsch, eine gemeinsame Sprache zu finden, um so christliche Werte noch besser in Schule und Lehrplänen zu verankern. Aus ihrer eigenen Arbeit weiß Justina Suchy, wie wichtig es ist, diese Werte in den Unterricht einfließen zu lassen, und damit hat sie bei den Schülern durchaus positive Erfahrungen gemacht. Daher ist sie der Meinung, dass sich christliche Werte nicht nur im Fach Religion, sondern ebenso in allen anderen Fachbereichen niederschlagen sollen -"in der Diskussion um das Fachliche sollte das Ethische nicht übersehen werden", wie sie sagt. Es liegt im Verbandsinteresse, die Persönlichkeit jedes einzelnen Schülers zu festigen, und die Schule muss Rahmenbedingungen schaffen, die Raum und Zeit für die individuelle Entwicklung der Mädchen und Jungen lassen, um den notwendigen Reifeprozess zu ermöglichen. Weiter möchte Justina Suchy in Dresden anregen, die christliche Basis unter den Lehrern zu sammeln. Sie möchte, dass der Stand des Einzelnen in einem weitestgehend nicht glaubenden Umfeld gestärkt wird.

Im Verband selber will sich die sächsische Vorsitzende zudem in der Strukturreform engagieren. "Jetzt kommt es darauf an, auch Müttern und verheirateten Frauen die Mitarbeit zu erleichtern", sagt Justina Suchy. Da diese von den Familien stärker in Anspruch genommen werden und über weniger Freizeit verfügen, müssen Möglichkeiten geschaffen werden, die ihnen entsprechen. Konkret sieht Justina Suchy Chancen im aktiven Vereinsleben der jüngeren Mitglieder. Gemeinsam müssen diese nach Wegen suchen, beispielsweise, in welchem Rahmen sie sich treffen wollen. Dabei hat sie die Hoffnung, dass sich der VkdL in Sachsen entwickeln kann und weitere interessierte Frauen anspricht. Abschließend verweist sie auf die Intention des VkdL, der es sich seit seiner Gründung zur Aufgabe gemacht hat, den Lehrerinnen dabei beizustehen, zu erkennen, dass ihre Tätigkeit nicht nur Beruf, sondern auch Berufung ist. Der VkdL ist überzeugt davon, dass eine Erziehung, die im christlichen Glauben verwurzelt ist, die wesentlichen Aspekte des Menschseins berücksichtigt und jungen Menschen eine fundamentale Orientierung bietet.

Kontaktadresse:
Verein katholischer
deutscher Lehrerinnen,
c/o Justina Suchy,
Bautzner Berg 20
in 01917 Kamenz,
Tel. (0 35 78) 30 49 98

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 9 des 52. Jahrgangs (im Jahr 2002).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Freitag, 01.03.2002

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