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Meditationen eines Gläubigen, der Jesus in den Menschen dieser Welt begegnet ist

Gemeinschaft St. Egidio stellt "Das Wort Gottes für jeden Tag" vor

Jetzt in deutscher Übersetzung: Die Meditationen von Bischof V../../incenzo Paglia, der zu den Mitbegründern der Gemeinschaft von Sant' Egidio gehört."Der Christ muss in einer Hand die Bibel und in der anderen die Zeitung haben", so stellt Bischof V../../incenzo Paglia fest, der die Welt mit offenen Augen betrachtet. Seit fast zwei Jahren ist V../../incenzo Paglia -ein Mitbegründer der Gemeinschaft Sant' Egidio -Bischof in Mittelitalien. Im vorliegenden Buch "Das Wort Gottes jeden Tag" richtet er diese Einladung an einen Leser, der die Welt von heute aufgeschlossen und im Licht des Wortes Gottes betrachten möchte. Aufmerksam kommentiert er Texte aus dem Alten und Neuen Testament, um dem Menschen von heute in der Verwirrung des Alltags einen Weg der Hoffnung aufzuzeigen. Dieses Buch ist als ein treuer Begleiter für ein ganzes liturgisches Jahr gedacht und möchte für jeden Tag eine Hilfe für das persönliche Gebet im Verborgenen der eigenen Kammer anbieten. Bischof V../../incenzo Paglia sucht den Dialog mit einem weiten Leserkreis und stellt unbequeme Fragen: An Nichtgläubige und Menschen, deren Leben in der Gewohnheit des Alltags langweilig geworden ist; aber auch an Christen, die davon überzeugt sind, dass sie allein mit den Pflichten der Liturgie ihren Glauben leben können, ohne sich tiefere Fragen nach einer inneren Erneuerung zu stellen; an Menschen, die sich selbst gefallen und ein Leben in Ruhe führen wollen, "die sich durch die Geschichte nicht die Hände schmutzig machen wollen, während die Bibel dazu auffordert, sich im Leben die Hände schmutzig zu machen".

Bischof V../../incenzo Paglia setzt sich in seinen Kommentaren mit unseren Gewohnheiten auseinander: Tag für Tag im grauen Alltag vor dem Fernseher. "Das grundlegende Problem ist die Schwächung des Glaubens und der Vernunft. Wir brauchen einen Fortschritt auf dem Gebiet der Ethik". Man darf sich nicht im allgemeinen Strom mitreißen lassen, sondern muss eigene Entscheidungen fällen, bei denen man "von Worten begleitet wird, die vom Prüfstein der Geschichte erprobt wurden: 2000 Jahre seit dem Evangelium, 2500 seit dem Buch Genesis. Sie waren Nahrung für Juden und Christen, und zum Teil auch für Moslems. Um die Gewalt in der heutigen Zeit zu überwinden und ein Werk in Frieden aufzubauen, um eine gastfreundliche, großzügige und selbstlose Gesellschaft zu schaffen, muss man neu über die Wurzeln nachdenken. Man muss einen Geist wiederentdecken, der zu Arbeitern einer weltweiten Geschwisterlichkeit macht, der Erzbischof Romero dazu gedrängt hat, an der Seite der Seinen in El Salvador zu bleiben, statt sich nach Rom zu flüchten, um ein Leben in Sicherheit zu führen.

Es ist ein seltsames "Tagebuch", frei von Moralismus, sondern im Dialog mit der Kultur, in der wir leben. Manchmal sind die Schlussfolgerungen beunruhigend und stellen ein Bild unseres Lebens in Frage, das wir uns von uns selbst machen, stattdessen führen sie auf das wirkliche Sein unseres Lebens zurück. Wie kann man das kurze Schreiben von Paulus interpretieren, in dem er sich für Onesimus einsetzt, einen Sklaven, der seinem Herrn entlaufen ist: "In ihm können wir viele Männer und Frauen erkennen, die noch heute vor der Sklaverei ihrer Länder und ihrer dramatischen Situationen fliehen und auf der Suche nach Freiheit und Leben sind.

Durch die Schrift zieht sich eine Mahnung, die sich gegen die Schlagzeilen richtet, die uns an den Zeitungsständen ins Auge springen: "Die Fremden, Waisen und Witwen waren die Ärmsten in der israelitischen Gesellschaft. Die häufigen Kriege verursachten nicht nur Vertreibungen, sondern beraubten auch die Waisen und Witwen jeglichen Schutzes. Das Wort Gottes sorgt sich um sie, es fordert eindringlich dazu auf, sie nicht zu unterdrücken, und es erinnert Israel an sein ursprüngliches Leben als Fremde in Ägypten". Es ist die Geschichte von gestern, aber auch die Geschichte von heute.

Matthias Leineweber

V../../incenzo Paglia (Hrsg.): "Das Wort Gottes jeden Tag", EOS-Verlag Erzabtei St. Ottilien, ISBN 3-8306-7104-0, Preis: 12 Euro

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 9 des 52. Jahrgangs (im Jahr 2002).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Freitag, 01.03.2002

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