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Aus der Region

Kein Scheck, aber offenes Ohr

Beauftragter der Bundesregierung für die neuen Länder besuchte "Villa Lampe"

Pater Otto (links) und Schwester Margareta informieren Rolf Schwanitz (Mitte) über die vielfältigen Bemühungen der Villa Lampe für die Jugendlichen im Eichsfeld.

Heiligenstadt (tdh) -"Ich will hören, wo der Schuh drückt!" Rolf Schwanitz, der Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Länder, hatte bei seinem Besuch in der "Villa Lampe" in Heiligenstadt ein offenes Ohr mitgebracht. Daran änderte auch der Termindruck nichts -Schwanitz war mit drei Stunden Verspätung ins Eichsfeld gekommen. Nur das Programm musste gestrafft werden. Dem Leiter der "Villa Lampe", Salesianerpater Franz-Ulrich Otto, und seinem Team blieb dennoch genügend Zeit, ihre Arbeit vorzustellen und ihre Probleme vorzutragen. Seit 1991 gibt es die "Villa Lampe". In den vergangenen elf Jahren ist aus bescheidenen Anfängen in der offenen Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit in Heiligenstadt ein "Netzwerk für junge Leute" im Eichsfeld entstanden.

"Auf allen Ebenen begegnen uns Sparmaßnahmen. In der Jugendpolitik rauben die Finanzüberlegungen kostbare Energie, obwohl die Probleme junger Menschen größer werden", betonte Pater Otto und verband damit eine Bitte an Schwanitz: "Helfen Sie mit, die Option für die Jugend in den Köpfen der Politiker voranzubringen." Jugendarbeit brauche Kontinuität auch in der finanziellen Unterstützung, denn. "Die wertvollste Zukunftsanlage ist eine Option für die Jugend, sind Investitionen in junge Menschen."

Beim Rundgang durch das Haus erhielt Schwanitz einen Einblick in die verschiedenen Projekte: vom Schulverweigerer- Projekt in Holungen über das Programm "Soziale Stadt" in Leinefelde bis zum neuen Jugendclub in Heiligenstadt und dem Sorgentelefon. Schwanitz besichtigte den "Villa"-Bus, die Räume des Betreuten Wohnens und den Meditationsraum. Zu den unzähligen Gesprächen in der Villa gehörte auch das mit Konstantin: Er fragte Schwanitz, ob er die Kinder und Jugendlichen der Villa nicht einmal nach Berlin einladen wolle. "Gebongt", entgegnete Schwanitz. "Wir treffen uns im Kanzleramt."

Der Besuch sei ein Schritt in die richtige Richtung gewesen, sagt Pater Otto. Einen Scheck habe Schwanitz zwar nicht mitgebracht, doch hoffe er, dass die positiven Eindrücke mit der Zeit auch konkrete Ergebnisse zeigen. Das Echo, dass er aus Berlin gehört habe, sei jedenfalls schon positiv: Man habe der Kirche ein so großes Engagement gar nicht zugetraut.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 11 des 52. Jahrgangs (im Jahr 2002).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Freitag, 15.03.2002

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